Wer Ende August mit dem Blübähnle fährt, unterstützt damit den Wiederaufbau der Jagsttalbahn im Hohenlohekreis. Für Blübähnle-Betreiber Jochen Zoller ist diese Aktion eine Herzensangelegenheit.
Während der Sommerferien ist Hochbetrieb auf den Gleisen des Blübähnle. Umso erstaunlicher, dass der Bähnle-Betreiber Jochen Zoller nun mitgeteilt hat, dass alle Einnahmen zwischen Montag, 21. August, und Sonntag, 27. August, gespendet werden. Das Geld geht an den Verein Jagsttalbahnfreunde, die seit einigen Jahren die stillgelegte Jagsttalbahn zwischen Dörzbach und Klepsau im Hohenlohekreis aufbereiten. Der Grund, warum Jochen Zoller ausgerechnet dieses Bahnprojekt unterstützt, liegt in seiner Kindheit.
Kindheitserinnerungen an die Jagsttalbahn
„Wenn ich als Kind meine Großeltern besuchte, war die Jagsttalbahn ein ständiger Begleiter“, sagt Zoller. Die Bahn sei wichtig für die Region gewesen, die Stilllegung im Jahr 1988 sei für die Familie schmerzlich gewesen. Vor einigen Wochen war Jochen Zoller wieder einmal im Jagsttal unterwegs, sah die restaurierte Bahnstrecke und informierte sich über den Verein. „Die stecken da sehr viel Zeit und Energie rein und haben unter anderem einen Newsletter ins Leben gerufen, mit dem sie über ihre Fortschritte informieren.“
Die Blübahn-Spendenaktion soll weitere Gleismeter von Dörzbach in Richtung Klepsau ermöglichen. „Ziel wäre schon, dass mit unserer Spende 200 Gleismeter möglich gemacht werden“, sagt Jochen Zoller. „Ein Gleismeter kostet 150 Euro.“ Am Sonntagabend, 27. August, wird die Aktion mit einem Grillfest und einer Scheckübergabe am Blübähnle abgeschlossen.
Zum Hintergrund: Nachdem die früheren Blübähnle-Betreiber Wolfgang und Marta Marx ankündigten hatten, die Bahn abgeben zu wollen, drohte das Ende der Attraktion im Ludwigsburger Märchengarten. „Lange gab er nur einen Interessenten, der die Bahn abbauen und in Essen wieder aufstellen wollte“, erinnert sich Jochen Zoller.
Kauf des Blübähnle nicht bereut
Sein Sohn René startete daraufhin einen Spendenaufruf, um das Bähnle zu retten. „Dann ist der Gedanke gereift, dass wir die Bahn auch kaufen könnten“, sagt Zoller, der mit der QMZoller Managementberatung ein eigenes Unternehmen führt.
Mitte März starteten Vater und Sohn in die Blübähnle-Saison. „Heute sind wir froh, dass wir es gemacht haben. Zum einen, weil etwas hängen bleibt, aber auch, weil es einfach schön ist, die lachenden Kinder auf der Bahn zu sehen“, sagt Jochen Zoller.