Interessierte durchstöbern die angebotenen Titel beim Bücherverkauf. Foto: Lg/Christoph Schmidt

Der Bücherverkauf beim Verein S’Höfle zugunsten von Menschen in und aus der Ukraine war ein voller Erfolg.

Ein jazziges E-Piano klingt über den Vorplatz der ehemaligen Schreinerei im Adolf-Fremd-Weg auf dem Killesberg, die der Verein S’Höfle für seine Aktivitäten nutzt. An Stehtischen wird bei Kaffee und Kuchen geplauscht. Ein Mädchen verkauft Gummibärchen. 25 Menschen stehen vor dem Eingang Schlange.

Im Gebäude wartet eine Auswahl an Sach- und Kochbüchern, Fotobänden, Belletristik und Kinderbüchern auf Käufer. Für einen guten Zweck: Der Erlös des kiloweise veräußerten Lesestoffs geht, ebenso wie die Einnahmen im kulinarischen Bereich, an die Hilfsorganisation Stelp (Stuttgart helps) und Ärzte ohne Grenzen, um deren Arbeit in der Ukraine zu unterstützen. Coronabedingt dürfen lediglich 15 Personen gleichzeitig in den Beständen stöbern. Knapp 2000 Bücher waren es zu Beginn der Aktion: Rezensionsexemplare, bereitgestellt von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten.

Die Landtagspräsidentin regelt den Einlass

Gegen 16 Uhr ist der Bestand bereits deutlich ausgedünnt. Die Resonanz ist groß. Die Spendenbereitschaft auch. „Die Sachen, die ich ausgesucht habe, würden 30 Euro kosten, wäre das okay?“, fragt eine 16-Jährige ihren Vater. „Ja, aber gib 50“, stimmt dieser zu. „Ich sehe nicht, dass die Gesellschaft per se egoistisch geworden ist“, betont Anna Butters, die dem Höfle-Vorstand angehört. „Heute sind so viele Ehrenamtliche aktiv. Auch sonst gab es viel Unterstützung.“ Die Vorbereitungszeit war knapp bemessen. Ein Gastronom stellte eine Kaffeemaschine bereit, ein Start-up Kaltgetränke, Schriftstellerin Elisabeth Kabatek engagiert sich, Anne Blumers, Stuttgarterin des Jahres, packt ebenso mit an wie Comedian Michael Gaedt und Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die persönlich den Einlass regeln.

Ganz entspannt gemeinsam solidarisch

„Das ist eine Veranstaltung, wie wir sie zum Glück oft haben“, stellt Anna Butters fest. „Es sind alte und junge Menschen da, Wohlhabende und weniger Betuchte. Es sind auch ein paar Geflüchtete aus der Ukraine hier, die kürzlich in der Nachbarschaft untergekommen sind.“ So entspannt kann es aussehen, gemeinsam solidarisch zu sein.

Und der Einsatz hat sich gelohnt. Nach einem ersten Kassensturz melden die Veranstalter stolz: Es sind mehr als 6000 Euro zusammengekommen.