Die Dürre macht Landwirten zu schaffen – Hilfe ist aber schon auf dem Weg. Foto: dpa

Die deutsche Politik verspricht den Bauern Hilfe. Die ist aber schon auf dem Weg, kommentiert unser Autor Christopher Ziedler.

Berlin - Häufiger auftretende Wetterextreme werden künftig für stark schwankende Erträge auf den Feldern sorgen. Da ist es nachvollziehbar, wenn der Ruf an die Politik ertönt, auf diese veränderten Rahmenbedingungen für das Landwirtschaften zu reagieren. Die Bundesregierung hat auch flugs zugesagt, Ende August, wenn die Ernteberichte vorliegen, über Konsequenzen aus der Dürreperiode zu beraten – begleitet von zahlreichen Ideen für zusätzliche Hilfsinstrumente.

Die Politik hat längst gehandelt

Es ist aber eine überflüssige Debatte, weil die Politik in diesem Fall besser ist als ihr Ruf und längst gehandelt hat. Kurzfristige Hilfen stehen nach EU-Recht, das auf dem gemeinsamen europäischen Agrarmarkt maßgeblich ist, schon zur Verfügung, wenn eine Ernte um mehr als 30 Prozent schlechter ausfällt als in Durchschnittsjahren. Eine entsprechend mit Geld gefüllte Krisenreserve in Höhe von 1,5 Prozent aller Direktzahlungen an die Bauern steht in Brüssel auf Abruf bereit. Die nun in der deutschen Debatte geforderten Rücklagen existieren also bereits. Und auch Hilfsmaßnahmen für Landwirte, die weniger hart getroffen werden, aber dennoch Hilfe brauchen, sind schon auf dem Weg. In der aufgeregten Debatte kommen diese bereits angestoßenen Hilfen und die europäische Perspektive viel zu kurz – damit steht die Landwirtschaftspolitik freilich nicht alleine da.