Ein großes Problem unserer Zeit: der menschliche Umgang mit Flüchtlingen Foto: IMAGO/IlluPics

In der Umgebung von ukrainischen Großstädten sollen Nachbarschaftsheime für Binnenflüchtlinge eingerichtet werden. Das plant die gemeinnützige Hilfsorganisation ChildFund mit Sitz in Nürtingen.

Die Nürtinger Hilfsorganisation Childfund will in ukrainischen Großstädten neuartige Nachbarschaftsheime als zentrale Einrichtung für Binnenvertriebene schaffen.  Weiterhin bestimmen Flucht und Vertreibung  in vielen Regionen der Ukraine den Alltag der Menschen. Mit diesen neuartigen Nachbarschaftsheimen als zentrale Einrichtung für Binnenvertriebene sollen an sicheren Standorten vorübergehende Unterbringungen bereitgestellt werden.

 

Die Nürtinger Organisation möchte damit binnenvertriebenen Familien den Zugang zu qualitativ hochwertigen und kostenlosen Workshops bieten. Gedacht ist dabei an landwirtschaftliche und sozialunternehmerische Themen sowie an weitere Fördermöglichkeiten, um Integration und Gemeinschaft zu stärken.

Zusammenleben in der Ukraine stärken

Die Menschen sollen in die Lage versetzt werden, sich aktiv und ideenreich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Gemeinden und der Integration weiterer Binnengeflüchteter zu beteiligen und das soziale Zusammenleben nachhaltig zu stärken, heißt es in der Mitteilung von ChildFund.

Alexander Busl, Marie Röder, Nicole Peckhaus und Nele Borkenhagen (v.l.) von ChildFund zeigen ein Foto von einem Sommercamp in der Ukraine. Foto: Ines Rudel

Die Heime sollen in der Nähe zu Metropolen wie Kyiv, Ivano-Frankivsk, Zakarpattia und Khmelnytsky entstehen. Metropolregionen würden ausgewählt, da dort das Risiko von Isolation geringer und die Chance zur Integration in den Arbeitsmarkt weitaus besser sei als in ländlichen Regionen.  Das gelte auch für den  Zugang zu Jobtrainings für Erwachsene und zu außerschulischen Aktivitäten für Kinder. Ein wichtiges Kriterium sei außerdem, dass es sich um eine auf absehbare Zeit sichere Gegend handelt, um eine Stabilisation und ein „Ankommen“ sowohl wirtschaftlich wie emotional zu ermöglichen.

Das Projekt ist durch die aktuell geltende Haushaltssperre der Bundesregierung ausgebremst worden, erklärt eine ChildFund-Sprecherin. Deshalb werde man das Projekt voraussichtlich erst im September oder Oktober dieses Jahres umsetzen können, wenn wieder Fördermittel fließen können. Der Eigenanteil an der Finanzierung dieses Projektes von 111 100 Euro muss von der ukrainischen Partnerorganisation von ChildFund aufgebracht werden. ChildFund Deutschland unterstütze dies durch das Sammeln von Spendengeldern und voraussichtlich ebenfalls durch den Einsatz personeller Ressourcen aus dem ukrainischen ChildFund Büro in Lwiw.