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Nach Brand in Flüchtlingsheim haben die Leichtverletzten die Klinik wieder verlassen.

Stuttgart - Zwei Tage nach dem Brand in einem Asylbewerberheim in Stuttgart haben am Montag alle Leichtverletzten das Krankenhaus verlassen. Ein schwer verletzter Bewohner blieb in der Klinik, wie ein Polizeisprecher sagte. Als Brandursache zogen die Ermittler am Montag einen technischen Defekt in Betracht.

Wie die Polizei berichtet, waren am Samstagmorgen bei dem Brand in Stuttgart-Sillenbuch neun Menschen verletzt worden. Ein Bewohner erlitt schwere Brandverletzungen. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag gibt es laut Polizei nicht. Der Notruf ging bei der Feuerwehr um kurz nach 6 Uhr ein. Rund 65 Menschen waren in dem Gebäude in der Kirchheimer Straße in Heumaden anwesend, als das Feuer ausbrach. Zwei Bewohnerinnen hätten sich laut Polizei aus den oberen Stockwerken des dreistöckigen Hauses mit Sprüngen aus dem Fenster gerettet, andere hätte sich mit Hilfe eines Bettlakens abgeseilt.

Laut Feuerwehr konnten sich alle Bewohner der Unterkunft selbst ins Freie retten. Ein 47 Jahre alter Asylbewerber musste mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Acht weitere Bewohner erlitten leichte Verletzungen, die meisten Rauchgasvergiftungen.

Hinweise für Brandstiftung oder einen politischen Hintergrund gab es zunächst keine. Die Feuerwehr vermutet, dass der Brand in einem der Zimmer im ersten Stock der Unterkunft ausgebrochen ist und dann auf das gesamte Haus übergegriffen hat. Da das ausgebrannte Gebäude akut einsturzgefährdet war, gestalteten sich die Ermittlungen der Sachverständigen nach der genauen Brandursache schwierig. Laut Polizei hat ein Bagger am Samstagmittag damit begonnen, Gebäudeteile abzutragen, damit man an die Zimmer komme. Der entstandene Schaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.

Nach Angaben der Stadt sind insgesamt 65 Asylbewerber betroffen, 35 konnten kurzfristig in ähnlichen Unterkünften untergebracht werden. Für die anderen suche man nach einer Lösung, versicherte ein Sprecher. Bei dem Einsatz waren insgesamt 90 Feuerwehrleute und 20 Rettungskräfte beteiligt.