Bei Starkregen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Überflutungen der Bahnunterführung an der Liebknechtstraße. Foto: Archiv

Die Kanalbauarbeiten zwischen den Sportgeländen des SV Vaihingen und des TSV Georgii Allianz in Stuttgart-Vaihingen haben nichts zu tun mit dem geplanten Neubau der der Allianz-Hauptverwaltung zu tun. Es geht um was anderes ...

Vaihingen - Manch einer in Vaihingen denkt schon wieder an die Allianz. Der Versicherungskonzern will auf seinem Gelände an der Heßbrühlstraße seine neue Hauptverwaltung bauen. Das Verfahren ist aber noch längst nicht so weit vorangeschritten, als dass dafür schon die Bagger anrollen könnten. Dennoch wird genau das am 18. September passieren. Denn das Tiefbauamt erneuert den Kanal, der von der Liebknechtstraße entlang dem Geh- und Radweg zwischen den beiden Sportgeländen bis zum Wegaweg führt.

Das wird keine Kleinigkeit. Geplant sind 385 neue Kanalmeter. Die zu bauen, dauert. Das Tiefbauamt rechnet damit, dass die Arbeiten erst im Mai des kommenden Jahres abgeschlossen werden können. „Ursprünglich waren wir von einem Jahr Bauzeit ausgegangenen“, sagt Frank Hüttner. Er ist der Leiter der Bauabteilung Filder beim Stuttgarter Tiefbauamt und ergänzt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir es auch in neun Monaten schaffen.“ Denn der Vorteil ist, dass nur dort gebaut wird, wo keine Autos fahren. Die Bauarbeiter müssen also keine Rücksicht auf den Verkehr nehmen und können quasi ungestört agieren.

Einbußen für den SVV

Zu Beeinträchtigungen kommt es hingegen für die Fußgänger und Radfahrer. Denn die Verbindung zwischen der Liebknechtstraße und dem Wegaweg wird während der gesamten Bauzeit gesperrt. Fußgänger und Radfahrer müssen außen rum. Auswirkungen hat das vor allem für den SV Vaihingen. Denn der Hauptzugang zum Gelände des TSV Georgii Allianz führt über die Heßbrühlstraße, und die ist frei. „Wir haben im Vorfeld beide Vereine und auch dem Pächter des Vereinslokals informiert“, sagt Frank Hüttner.

Das Projekt schlägt mit 1,6 Millionen Euro zu Buche. Geplant ist die Erneuerung des Kanals schon seit vielen Jahren. „Das hat nichts mit der Allianz zu tun“, betont der Mann vom Tiefbauamt. Bereits vor dem Frühling hatte die Stadt Gehölze geschnitten und gefällt, um den Weg für die Baustelle frei zu machen. Und schon damals vermutete der ein oder andere Bürger, dass Platz für die neue Allianzzentrale geschaffen wird, obwohl es noch längst keine Baugenehmigung gibt.

Es geht um den Hochwasserschutz

Notwendig ist die Erneuerung des Kanals aus „hydraulischen Gründen“. Das bedeutet, dass der Kanal aus dem Jahr 1934 schlicht zu klein ist.Bei starkem Regen kam es immer wieder zu einem Rückstau ins Regenrückhaltebecken an der Robert-Koch-Straße. Die Folge: Die Bahnunterführung an der Liebknechtstraße wurde überflutet. Ab der Dürrlewangstraße verläuft ein weiterer Kanal aus dem Jahr 1968 parallel. Dieser ist schadhaft, aber nicht überlastet. Nun sollen beide Kanäle auf einer Länge von 385 Metern durch einen gemeinsamen großen Kanal ersetzt werden.