Das Areal der einstigen Ziegelei soll zum Technologiepark werden. Foto: Eppler/Archiv

Vor allem Daimler will auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Hess in Waiblingen bauen. Eingeplant sind aber auch 300 Quadratmeter Nutzfläche für Gastronomie.

Waiblingen - Der an das Gewerbegebiet Ameisenbühl angrenzende Bereich, auf dem einst die Ziegelei Hess beheimatet war, soll zu einem Technologiepark werden. Vor einem Jahr hatte die Stadt Waiblingen verkündet, dass auf rund 42 000 Quadratmetern dort in Zukunft ein moderner Dienstleistungspark für die Daimler AG betrieben werden soll. Von 260 Arbeitsplätzen, teilweise auch bei Zulieferern des Konzerns, war die Rede gewesen. Und das in einem Areal, auf dem im Idealfall in nächster Nähe trotzdem auch weiterhin Pferde grasen könnten.

Ein Technologie- und Zukunftspark

Diese Pläne für den „Technologie- und Zukunftspark Hess“ sind jetzt einen Schritt weitergekommen. Der Planungsausschuss des Gemeinderats hat dem Entwurf eines neuen Bebauungsplans für das Areal mehrheitlich zugestimmt. Bedenken hat es dabei lediglich seitens der Alternativen Liste (Ali) gegeben. Er sei grundsätzlich nicht davon überzeugt, dass die Sache richtig sei, sagte deren Fraktionschef Alfonso Fazio. Schließlich befinde sich die gesamte Automobilindustrie momentan im Umbruch, die Mittel der Mobilität dürften sich in nächster Zukunft gravierend ändern. Sollte diesem Umstand das projektierte Daimler-Entwicklungszentrum zum Opfer fallen, dann drohten im im einstigen Hess-Areal leer stehende Bauten.

Zunächst hatte in der Sitzung der Verkehrsexperte Jürgen Karajan ein Verkehrsgutachten zum neuen Gewerbegebiet vorgestellt. Hier spiele die räumlich Nähe zum Bahnhof eine große Rolle, weshalb der Geh- und Radweg zum neuen Technologiepark besonders attraktiv gestaltet werden solle. Weitere Radwege könnten zwischen den an Dieselstraße und beim Reiterhof an der Hermann-Hesse-Straße geplanten Kreisverkehren sowie entlang der Westumfahrung entstehen. Die Verkehrserschließung des Areals soll von der in Richtung Schmiden führenden Westtangente aus erfolgen. Geprüft wird überdies die Möglichkeit einer Brücke von der Diesel- zur Ziegeleistraße vis à vis der Bahngleise. Einer Querverbindung durch das Gewerbegebiet von der Westumfahrung zur Westtangente erteilte Oberbürgermeister Andreas Hesky dagegen eine klare Absage: „Damit würden wir zusätzlichen Verkehr in die Stadt ziehen, den wir nicht wollen.“

300 Quadratmeter für den Genuss

Neben Produktionsstätten und industriellen Bauten sollen im „lebendigen Gewerbequartier“ auch Flächen für die soziale und kulturelle Nutzung zur Verfügung stehen, betonte der Stadtplaner Patrick Hentschel. Eingeplant sind unter anderem 300 Quadratmeter Nutzfläche für Gastronomie. Einzelhandel ist im neuen Technologiepark dagegen ausgeschlossen.

Die generellen Bedenken der Ali-Vertreter teilte am Ende in den anderen Fraktionen niemand. Zehn zustimmenden Voten standen zwei Gegenstimmen gegenüber. In der kommenden Woche wird sich der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen und über die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs entscheiden. Auf dem Gelände haben derweil bereits die Abrissarbeiten an den alten Ziegeleihallen begonnen. Das Areal soll zunächst während des Neubaus des P+R-Parkhauses beim Bahnhof als Ersatzparkfläche mit rund 350 Stellplätzen dienen.