Georg Bahmann. Foto: StN

Der Heslacher Autor Georg Bahmann präsentiert in seinem neuen Buch „Mensch Kuhn“ gereimte Ungereimtheiten.

Der Heslacher Autor Georg Bahmann präsentiert in seinem neuen Buch „Mensch Kuhn“ gereimte Ungereimtheiten.

Stuttgart - „Mensch Kuhn“, so heißt das neue Buch des Heslacher Autors Georg Bahmann – eine erste Abrechnung mit dem seit über einem Jahr amtierenden OB Fritz Kuhn ist es nicht. Dichtend setzt sich der Journalist, der viele Jahre in der Sportredaktion des SDR beschäftigt war, ehe er Chefredakteur bei einem großen Verlag wurde und sich als Verleger von Fachmagazinen selbstständig machte, mit Alltäglichem, Bedenkenswertem und Bedenklichem auseinander. Sein Protagonist ist dieser Kuhn, mit dem wir Enttäuschungen der Liebe („Kuhn entscheidet auf der Stelle, er bleibt weiter Junggeselle“), Weisheiten beim Wandern oder die krank machende Wirkung eines Arztbesuchs („Kerngesund ist er gekommen, heimwärts stolpert er benommen“) erleben.

Dass der Gedanke beim Namen Kuhn an den Rathauschef naheliegend ist, nimmt Bahmann billigend in Kauf und erklärt: „Es hat der vorgestellte Kuhn / mit anderen Kuhns rein nichts zu tun, / er wurde deshalb ausgewählt, / damit der Schreiber sich nicht quält / mit Vers und auch mit Silbenlauf, / denn Schwierigkeiten gibt’s zuhauf / mit Hottenträger-Schnarrenberger / auch Rottentaler macht viel Ärger / wie Schumacher und Mattenhuhn / so bleiben wir beim Menschen Kuhn.“

Der Umgang mit Vers und Silbenlauf ist harte Arbeit, geradezu ein Handwerk des Feilens. Der 1935 geborene Bahmann, bekannt als Schöpfer des Heslacher Universalgenies Traugott Armbrüstle, ist ein Meister darin. Er braucht kein Reimlexikon, sondern lässt sich viel Zeit dafür, macht mit Leidenschaft die Worte gefügig, bis der Rhythmus stimmt und der Inhalt meist leicht und locker federt. Sein Alter sieht man dem verantwortlichen Redakteur der Bürgerzeitung „Lebendiger Süden“ nicht an. Alter? Müssen wir immer nur daran denken, wie alt wir sind und wie wir immer noch älter werden? „Irgendwann ab einem bestimmten Alter“, sagt Bahmann, was beruhigend klingt, „denkt man nicht mehr übers Alter nach.“ Es ist wichtiger zu leben, als sich ständig nur beim Älterwerden zu beobachten.

Man kann zum Beispiel über Gegensätze nachdenken: „Ein Romadur und eine Kuh / waren lange schon per Du / da fasst der Käse sich ein Herz / und sagt zur Kuh voll Liebesschmerz: / ‚Dich schönes Rindvieh und sonst keine / will ich lieben, sei die Meine.‘ / Indes die Kuh sich zögernd windet / und spricht: ‚Gewiss, Geruch verbindet, / jedoch um lebenslang zu lieben, / sind wir beide zu verschieden. / Mir steht der Sinn im Steh’n zu saufen, / Du aber, Romadur, willst laufen, laufen . . .“

Das Buch „Mensch Kuhn“ ist bei ECA erschienen (Bestellungen an mensch-kuhn@eca-gmbh.de). Georg Bahmann liest daraus am 12. Februar, 18 Uhr, in der Weinstube Heeb, Ulmenstraße, Heslach.