Herzogin Meghan begleitete ihren Mann Prinz Harry zur UN-Vollversammlung in New York. Foto: IMAGO/Pacific Press Agency/IMAGO/Lev Radin

Herzogin Meghan und Prinz Harry treffen sich mit einflussreichen Menschen in New York, aber aus der alten Heimat des Prinzen droht neuer Ärger: Ein Buch, das das Paar in keinem guten Licht erscheinen lässt.

Am Montag sprach Prinz Harry vor der UN-Vollversammlung in New York über den südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela. Begleitet wurde der Sohn des britischen Thronfolgers von seiner Frau, Herzogin Meghan. Die traf sich später noch zum Lunch mit Gloria Steinem, der berühmten amerikanischen Feministin, um mit ihr über die Auswirkungen des gekippten Abtreibungsurteils „Roe v. Wade“ zu sprechen.

So sehen sich die Sussexes gern: Als „Power Couple“ nach dem Modell von Michelle und Barack Obama, das seinen Einfluss auch abseits des britischen Königshauses nutzt, um Gutes zu tun und für wichtige Themen zu werben.

Indes ist in Großbritannien ein ganz anderer ebenfalls auf Werbetour: Tom Bower, der ein Buch über Harry und Meghan und ihren Abgang aus dem Palast geschrieben hat. „Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors“ („Rache: Meghan, Harry und der Krieg zwischen den Windsors“) heißt das Werk des früheren BBC-Journalisten, der für seine nicht autorisierten Biografien über prominente Briten bekannt ist.

„Meghan vergoldet Harrys Berühmtheit“

Für sein Buch, das am 21. Juli erscheint, rührt Bower jetzt die Werbetrommel – zum Beispiel bei Pierce Morgan, dem in Ungnade gefallenen früheren Moderator des britischen Frühstücksfernsehens und erklärtem Intimfeind der Herzogin. „Meghan vergoldet Harrys Berühmtheit“, sagte Bower in Morgans selbstproduzierter Sendung „Talk TV“, in der der erzkonservative Moderator alles attackiert, was er für „Wokeness“-verdächtig hält. Die 40-jährige frühere Schauspielerin sei eine „sehr dominante Frau“. Harrys alte Freunde aus Schulzeiten seien entsetzt gewesen, als sie sie kennenlernten. Mit wem Bower genau gesprochen haben will, sagt er nicht. In ihrer Zeit im Palast soll sich Meghan „wie eine Diva“ benommen haben.

Bowers Buch ist voll von Episoden, die die Frau von Prinz Harry in keinem guten Licht erscheinen lassen. Angeblich soll Queen Elizabeth II. erleichtert gewesen sein, dass Herzogin Meghan nicht zu Prinz Philips Trauerfeier kam. „Gott sei Dank kommt Meghan nicht“, soll die Queen angeblich zu einem Palastmitarbeiter gesagt haben. Auch hier bleibt die Quelle anonym.

„Die Royals von Montecito“

Bower macht gar keinen Hehl daraus, dass er mit seinem Buch gehörig am Lack der Sussexes kratzen will. Abfällig nennt er sie „die Royals von Montecito“. Meghan und Harry „stellen eine wirkliche Gefahr für das Königshaus dar“, sagte Bower Pierce Morgan. „Deshalb habe ich das Buch geschrieben, denn diese Frau stellt Schreckliches mit Großbritannien an (...) und Harry ist ihr Komplize.“

Bower, der vor einigen Jahren eine Biografie über Prinz Charles geschrieben hat, ist seit Längerem ein erbitterter Kritiker der Sussexes. Meghan sei nie bereit gewesen „zu dienen und zu schweigen“, wie es von den Royals erwartet werde, sagte der frühere BBC-Journalist, als Meghan und Harry im vergangenen Jahr Oprah Winfrey ihr viel beachtetes Interview gaben. Bower zweifelte an vielen der Vorwürfe, die das Paar gegen das Königshaus erhob.

Direkt werden die Sussexes das Bower-Buch vermutlich nicht kommentieren, lässt aber andere für sich sprechen. Der Journalist Omid Scobie, der für sein wohlwollendes Sussex-Buch „Finding Freedom“ offenbar den unausgesprochenen Segen des Paares hatte, stellt die Anekdoten, die Bower in seinem Buch schildert, bereits auf Twitter in Frage.

Wann erscheint die Netflix-Doku?

Mit einer Netflix-Dokuserie wollen die Sussexes wohl auch deshalb ein Stück der Deutungshoheit zurückgewinnen. Das Projekt soll zeigen, wie das Leben der beiden aussieht, seit sie dem britischen Königshaus den Rücken kehrten. US-Medien berichten, dass die Serie noch in diesem Jahr auf dem Streamingdienst erscheinen soll. Angeblich soll der Ausstrahlungstermin mit der fünften und letzten Staffel der Windsor-Dramaserie „The Crown“ zusammenfallen.