Hertha BSC scheiterte 2012 in der Relegation an Fortuna Düsseldorf – nach einem Jahr in Liga zwei ging es wieder nach oben. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart ist als Bundesligist in der Relegation gescheitert. Das passierte in den vergangenen zehn Jahren auch zwei anderen Clubs aus dem Oberhaus. Was ist aus ihnen geworden?

Stuttgart - Die Statistik war ja eigentlich der größte Fürsprecher für den VfB Stuttgart in den Relegationsduellen gegen den 1. FC Union Berlin. Denn: In den zehn Duellen davor hat der Bundesligist nur zweimal den Kürzeren gezogen, fast immer setzte sich der 16. aus dem Oberhaus durch. Doch nun hat’s auch den VfB erwischt – nach Hertha BSC im Jahr 2012 und Energie Cottbus im Mai 2009.

So ein Absturz ist bitter – und zieht die Frage nach sich: Wie geht’s nun weiter? Nach dem direkten Abstieg hat sich der VfB im Jahr 2016 schnell wieder gefangen und den Wiederaufstieg gepackt. Wie aber ist es den Relegationsverlierern aus der Bundesliga ergangen? Wir haben nachgeschaut.

Hertha BSC: Die Berliner hatten Otto Rehhagel als Retter engagiert, doch der Altmeister auf dem Trainerstuhl konnte den Abstieg nicht mehr verhindern. Die Hertha verlor das Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf 1:2, im Rückspiel reichte dem Zweitligisten dann ein 2:2 – und der Club aus der Hauptstadt war endgültig zum Neustart in Liga zwei gezwungen. Jos Luhukay wurde das Unternehmen Wiederaufstieg anvertraut, das mit einem personellen Umbruch (neun externe Neuzugänge) begann. Zum Start in die Zweitligasaison gab es ein 2:2 gegen den SC Paderborn.

Hertha BSC wird konstant

In der Folge setzte sich die Hertha in der Spitze fest, war zur Winterpause noch Zweiter, wurde am Ende aber souveräner Zweitligameister – mit 76 Punkten vor Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig (67). In der darauffolgenden Bundesligaspielzeit sicherten sich die Berliner am 31. Spieltag den Klassenverbleib, geriet aber ein Jahr später noch einmal in Abstiegsgefahr. Lediglich das bessere Torverhältnis rettete die Hertha vor der erneuten Relegationsteilname. Seitdem war Pal Dardai am Werk, der in Berlin für Kontinuität stand und die Platzierungen sieben, sechs, zehn und elf folgen ließ. Bedeutet: Der Club ist wieder voll etabliert in der Liga, nun folgt dennoch ein kleiner Umbruch. Pal Dardai hört als Trainer auf, Ante Covic übernimmt.

FC Energie Cottbus: 3:0 gegen Bayer Leverkusen – der FC Energie Cottbus hatte am letzten Spieltag der regulären Saison eigentlich noch Selbstvertrauen getankt für die Relegationsspiele gegen den Club aus Nürnberg. Der Karlsruher SC stieg direkt ab, doch die Cottbuser folgten, da die entscheidenden Partien ungewöhnlich klar an den Zweitligisten gingen. Schon das Hinspiel gewannen die Nürnberger 3:0, im Rückspiel folgte ein 2:0. Der FC Energie war abgestiegen – und kam seitdem nicht wieder.

Von der ersten in die vierte Liga

Ganz im Gegenteil bot der Weg der Cottbuser weitere Tiefpunkte. Nach vier mehr oder weniger soliden Jahren in der zweiten Liga stürzte der Club 2014 in die Drittklassigkeit. Zwei Jahre danach ging es noch eine Etage tiefer. Im zweiten Regionalligajahr gelang dem FC Energie zwar der Aufstieg, in dieser Saison ging es aber postwendend wieder zurück in Liga vier. Ein Highlight der vergangenen Jahre war das Duell im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart, der sich in der ersten Runde im Sommer 2017 erst im Elfmeterschießen durchsetzen konnte.