Klare Kante, klare Botschaften: Huub Stevens Foto: imago//Tim Rehbein

Huub Stevens rettete den VfB Stuttgart zweimal vor dem Abstieg, mehr als zehn Jahre vorher hatte er auch schon Hertha BSC trainiert – vor dem Duell seiner beiden Ex-Clubs spricht der Niederländer Klartext.

Huub Stevens (68) ist zurück aus dem Familienurlaub in Schottland, mit den Enkeln ging es in eine Gegend zwischen Glasgow und Edinburgh – tiefenentspannt also wird der ehemalige Trainer des VfB Stuttgart nun an diesem Sonntag den großen Abstiegskrimi seiner beiden Ex-Clubs in Berlin verfolgen. Denn der Niederländer war ja von Juli 2002 bis Dezember 2003 auch mal Trainer von Hertha BSC, den VfB wiederum rettete er mehr als zehn Jahre später zweimal vor dem Abstieg.

 

Stevens weiß also, worauf es in diesen schwierigen Wochen ankommt. Er sagt vor dem Duell im Olympiastadion (17.30 Uhr) im Gespräch mit unserer Zeitung dies: „Als Trainer ist es in der entscheidenden Phase im Kampf gegen den Abstieg wichtig, den Spielern Vertrauen zu schenken und ihnen im Alltag den Spaß am Fußballspielen zu ermöglichen – denn wer nicht mit Freude spielt, der holt am Ende nichts, und im Training musst du diese Freude und auch vermitteln.“ Das gehe aber natürlich nur, so Stevens weiter, „wenn du den Jungs generell mit klaren Ansagen klarmachst, was gefordert ist: Der gesunde Mix aus Strenge und Lockerheit ist entscheidend.“

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Dass die VfB-Verantwortlichen um Sven Mislintat auch in schwierigen Zeiten an Trainer Pellegrino Matarazzo festhalten, findet Stevens „super“, denn: „Wenn du gemeinsam durch solche Zeiten gehst, dann gehst du hinterher gestärkt daraus hervor, daraus kann für die Zukunft etwas wachsen.“

Bei der Hertha wiederum setzt Stevens voll auf seinen ehemaligen Schützling Fredi Bobic, der in Berlin einst sein Stürmer war – und der ihn später als Stuttgarter Sportdirektor als Trainer zum VfB holte: „Fredi kennt das unruhige und nervöse Umfeld bei der Hertha, er weiß, was gefragt ist – wenn es jemandem gelingt, Ruhe als Geschäftsführer reinzubekommen, dann ihm.“

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Stevens hat auch eine klare Vorstellung davon, wie das Rennen seiner beiden Ex-Clubs um den Klassenverbleib ausgehen wird. Hertha BSC, so der Ex-Coach, werde den Klassenverbleib direkt schaffen, der VfB dagegen müsse leider in die Relegation, denn: „Die Hertha hat mehr Erfahrung im Kader und mit Felix Magath einen erfahrenen Trainer, der weiß, wie der Hase läuft.“

Dennoch macht Stevens allen VfB-Fans Mut. „Der VfB“, sagt er, „wird sich dann in der Relegation retten, da bin ich mir sicher, denn auch die Stuttgarter haben dafür genügend Qualität. Mein Wunsch ist, dass Hertha und der VfB in der nächsten Saison auf meinen Verein FC Schalke treffen – und zwar in der ersten Liga.“