Heftiger Zweikampf Robert Glatzel (li./HSV) gegen Herthas Innenverteidiger Marc Kempf Foto: dpa/Andreas Gora

Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel bei Hertha BSC herrscht beim Hamburger SV große Vorfreude auf das Relegations-Rückspiel an diesem Montag. Wir haben die Pressestimmen.

Der Hamburger SV hat das Hinspiel der Relegation bei Hertha BSC mit 1:0 gewonnen – wir haben die Pressestimmen nach dem Duell im Berliner Olympiastadion gesammelt.

„Süddeutsche Zeitung“: Die 75 500 Zuschauer im Stadion und die Millionen an den angeschlossenen Funkhäusern hatten ein richtiges Gegenteil-Spiel gesehen. Es war nämlich das Gegenteil dessen zu sehen, was in so einem Relegationsduell traditionell zu erwarten ist. Denn der HSV, der Zweitligist, spielte wie der Favorit.

„Bild“: Über weite Strecken des Spiels tritt Hertha vor 75 500 Fans im Olympiastadion schon wie ein Zweitligist auf. Direkt nach dem Schlusspfiff kommt es auf dem Rasen dann zu rätselhaften Szenen rund um die Hertha-Stars. Obwohl die Ostkurve die Mannschaft das komplette Spiel lautstark unterstützte und für Gänsehautstimmung sorgte, kommen die Spieler nicht in die Kurve! Verstreut verschwinden die meisten Spieler direkt nach Spielende in die Kabine, es wirkt wie eine Flucht, die Fans warten vergeblich.

„Kicker“: Wer mit einer stürmischen Hertha gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Zwar waren die Berliner bemüht, konnten sich jedoch nur selten einmal gegen die Hamburger durchsetzen, die ihrerseits schnörkellos nach vorne spielten.

„Berliner Tagesspiegel“: Es knisterte – und das schon weit vor dem Anpfiff, als sich das Olympiastadion langsam füllte. Beide Mannschaften konnten sich über so massive Unterstützung freuen, dass Fredi Bobic kurz vor Spielbeginn eine „unfassbare Atmosphäre“ konstatierte. Das lag auch an vermutlich knapp 20.000 Hamburgern, die in Berlin dabei waren. Nur einer saß ruhig und fast ein wenig in sich gekehrt auf seinem Platz: Herthas Trainer Magath.

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Die Stimmung spiegelte sich auch unmittelbar vor dem Anpfiff wider, als in der Hamburger Kurve eine kleine Choreo aufgeführt wurde, inklusive eines Spruchbandes „Mit Leidenschaft und Kampf zurück zu altem Glanz“. Der HSV hatte Bock auf diese Auseinandersetzung. In der Ostkurve auf der anderen Seite hing an der Balustrade ein Spruchband: „Relegation abschaffen“. Dabei ist die Relegation für Hertha so etwas wie das Bonusspiel, um den Abstieg doch noch zu vermeiden.

„Hamburger Morgenpost“: Ein Schritt fehlt noch, ein einziger – dann ist der HSV wieder Erstligist. Mit dem 1:0 (0:0) im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC verschafften sich die Profis von Trainer Tim Walter die perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel. Nun ist der Aufstieg ganz nah. Am Montag will der HSV ihn im Volkspark klar machen. Das eigentlich Unglaubliche: Dieser Erfolg des Außenseiters war in jeder Hinsicht verdient, der HSV wurde zum Herrn im fremden Hause.

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Ex-HSV-Legende Felix Magath auf der Hertha-Bank gegen seine große Liebe, ein Duell, das die Massen anzog. 75.500 Fans waren im Olympiastadion dabei, viele waren in Scharen aus Hamburg angereist. Ein weitestgehend friedliches Miteinander beider Fan-Lager, auch schon vor der Partie in den Straßen rund ums Stadion. Man beäugte sich, nuschelte kurz etwas vor sich hin, das war’s dann zumeist.