Herrenberger Stadträtinnen und Ortschaftsrätinnen machen auf die Ungleichbehandlung bei den Straßennamen aufmerksam: Auch Astrid Lindgren hätte zum Beispiel einen verdient. Auf dem Bild: Ortschaftsrätin Claudia Immenschuh und die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Hamm. Foto: Stadt Herrenberg/Vecsey

Die Benachteiligung von Frauen macht sich nicht allein in der schlechteren Bezahlung in der Wirtschaft bemerkbar. Auch im simplen Straßenverkehr. Gemeinde- und Ortschaftsrätinnen aus Herrenberg machen mit einer gelungenen Aktion auf diesen Missstand aufmerksam.

Herrenberg - Zum internationalen Frauentag am 8. März machen Herrenberger Gemeinde- und Ortschaftsrätinnen auf die Ungleichheit von Frauen und Männern auf der Straße aufmerksam. Nur zehn Straßen und Wege erinnern demnach in der Stadt an bekannte Frauen, mehr als zehnmal so viele sind nach Männern benannt, nämlich 104 Straßen.

Viele weitere Frauen hätte einen Straßennamen verdient

Zum Frauentag schmückten die Rätinnen die zehn Frauen-Straßen mit einer Schleife und schlagen viele weitere Frauen vor, die es verdient hätten, öffentlich gewürdigt zu werden. Das wollen sie auch im Gemeinderat beantragen. Bertha von Suttner, Gabriele Münter, Christiane Nüsslein-Volhard, Aenne Burda oder Clara Schumann könnten Namensgeberinnen für künftige Straßen in Herrenberg sein. Schrittmacher in Sachen weibliche Straßennamen ist der Ortschaftsrat Gültstein: Dort sind vier Straßen im Baugebiet Gartenäcker vorgesehen, die nach politisch engagierten Frauen benannt werden sollen.

Hier die Namen der beteiligten Gemeinderätinnen: Gaby Hüttenberger, Petra Menzel, Waltraud Pfisterer-Preiss, Heike Voelker, Annegret Stötzer-Rapp, Silvia Egenter, Pauline Rist-Nowak, Eva Schäfer-Weber, Heidi Maisch, Brigitte Binder-Kirn (Gemeinderätin und Ortschaftsrätin in Gültstein), Maya Wulz und Claudia Immenschuh (Ortschaftsrätinnen Gültstein), Kerstin Strubbe und Doris Hohenberger (Ortschaftsrätinnen Affstätt) und Xenia Zerweck (Ortschaftsrätin Kayh).