Herrenbergs OB übergibt mehr als 12 000 Protest-Unterschriften an die Kassenärztliche Vereinigung. Der plant einen Infoveranstaltung für die Bürger.
Die Initiative zur Erhaltung der Herrenberger Notfallpraxis ist von mehr als 12 000 Personen unterschrieben worden. Das teilt die Stadt Herrenberg mit, auf deren Initiative die Online-Petition gestartet worden war – und deren Oberbürgermeister Nico Reith (parteilos) die Unterschriften inzwischen übergeben an. Und zwar persönlich an Doris Reinhardt, die zum Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) gehört.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, appellierte Reith bei der Übergabe, die Bedeutung der Notfallpraxis für die Region zu berücksichtigen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um die medizinische Grundversorgung vor Ort weiterhin zu gewährleisten. Doris Reinhardt teilte mit, dass eine Bürgerinformationsveranstaltung in Herrenberg geplant sei.
Eklatanter Mangel
Die Herrenberger Initiative entstand vor dem Hintergrund, dass die Notfallpraxis in Herrenberg im November geschlossen werden könnte. Dies hatte in der Bevölkerung Besorgnis ausgelöst, da der Zugang zu medizinischer Versorgung außerhalb regulärer Öffnungszeiten eine essenzielle Rolle spielt.
Insgesamt plant die KVBW ab April 18 Notfallpraxen im Land zu schließen. Man habe nicht mehr die nötigen personellen Ressourcen, so die Kassenärztlichen Vereinigung. Tatsächlich gibt es bereits jetzt einen eklatanten Hausarzt-Mangel; im Land sind fast 1000 Stellen nicht besetzt.
„Die Notfallpraxis ist ein unverzichtbarer Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung in unserer Stadt. Ihr Erhalt ist ein zentrales Anliegen, das uns alle betrifft“, betonte Reith in Stuttgart. Er dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer Unterschrift dazu beigetragen haben, diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen.