Neue Bücher für Tolkien-Fans bringt auch dieses Frühjahr. Im Herbst aber geht’s rund: Dieses Jahr noch will Amazon mit „The Lord of the Rings“ die teuerste Serie aller Zeiten starten.
Stuttgart - Wer verschrobene Menschen sucht, könnte erfolgloser beginnen als mit dem Griff nach einem Schriftsteller-Lexikon. John Ronald Reuel Tolkien aber sticht auch aus dieser Zunft der Individualisten durch Wunderlichkeit hervor: ein strenger Sprachwissenschaftler, der mit Mittelerde eine der großen Fantasy-Welten erschaffen hat, ein zugeknöpfter Konservativer, dessen Werke „Der Hobbit“ und „Herr der Ringe“ unverwüstliche Traumvorlagen für Aussteiger, Realitätsflüchtige und Barfußläufer wurden. Faszinierend ist sogar die Publikationsgeschichte: obwohl Tolkien seit 1973 tot ist, erscheinen nicht nur beständig neue Werke über ihn und seine Schöpfungen, sondern auch von ihm – jedenfalls, wenn man den Definitionen der Nachlassverwalter traut.