Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (rechts) und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bei der Feier der Verkehrsfreigabe auf die Autobahn A 8. Foto: dpa

Nach der Ankündigung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), auf der A 9 in Bayern ein digitales Testfeld für die Erprobung des automatisierten und vernetzten Fahrens einzurichten, bekräftigte Baden-Württemberg die Forderung nach einer ähnlichen Einrichtung.

Stuttgart - „Deutschland ist größer als Bayern. Baden-Württemberg und Niedersachsen haben ebenfalls Straßen angemeldet, weil solche Teststrecken für die jeweilige Autoindustrie in diesen Ländern sehr wichtig wären“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Stuttgarter Nachrichten. Der Bund habe dies bedauerlicherweise abgelehnt.

"Werden weiter an diesem Thema dranbleiben"

Er versprach: „Wir werden aber weiter an diesem Thema dranbleiben.“ Im Frühjahr hatten Hermann und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) in einem gemeinsamen Brief an das Bundesverkehrsministerium appelliert, darauf aber bisher keine Antwort erhalten.

Die baden-württembergische Autoindustrie beurteilt die Ankündigung Dobrindts überwiegend positiv. „Wir begrüßen die Bemühungen der Bundesregierung, die neue Technologie weiter voranzutreiben“, sagte Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber den Stuttgarter Nachrichten. „Das Bereitstellen verlässlicher Informationen über Baustellen und Wettersituationen ist generell für alle Verkehrsteilnehmer hilfreich.“

Er betonte aber: „Natürlich sollten dazu ähnliche Testfelder auch in anderen Regionen verfügbar sein.“ Für das automatisierte Fahren sei es jedoch das Ziel von Daimler, auch ohne eine solche Infrastruktur auszukommen.