Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will, dass in der EU die Herkunft von Zutaten in Lebensmitteln gekennzeichnet werden. (Archivbild) Foto: dpa/Christophe Gateau

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat bei einem Treffen mit europäischen Amtskollegen eine weitreichendere Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln gefordert.

Brüssel - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat bei einem Treffen mit europäischen Amtskollegen eine weitreichende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln gefordert. Verbraucherinnen und Verbraucher hätten „den Anspruch darauf zu wissen, wo kommt mein Essen her“, sagte Özdemir am Montag in Brüssel. Ein Vorschlag Deutschlands und Österreichs sieht vor, dass EU-weit auf bestimmten Lebensmitteln im Supermarkt nicht nur steht, wo sie hergestellt wurden, sondern auch, wo die Rohstoffe darin herkommen.

Für Landwirte stelle eine Herkunftskennzeichnung eine „Existenzsicherung“ dar, warb Özdemir für den Vorschlag. Wenn es zu einer europaweiten Regelung zur Herkunftskennzeichnung komme, „stärken wir dadurch regionale Versorgungsketten und sorgen für kurze Transportwege“, fügte der Minister hinzu. Das Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin teilte mit, zwölf weitere Mitgliedstaaten unterstützten mittlerweile die deutsch-österreichische Initiative.

In Österreich werde eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln „demnächst“ umgesetzt, kündigte  die österreichische Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in Brüssel an. Eine Herkunftskennzeichnung sei zwar auch in der sogenannten „Farm-to-Fork-Strategie“ („Vom Hof auf den Tisch“) vorgesehen, mit der die EU einen tiefgreifenden Wandel zu mehr nachhaltiger Landwirtschaft herbeiführen will. In dieser Strategie sei das Thema Herkunft jedoch „schwammig“ verankert, monierte Köstinger.