Nicht nur dieses Unternehmen in Wismar braucht derzeit für den Export weniger Paletten als in den Vorjahren. Die Wirtschaft soll laut Herbstprognose 2020 um 5,4 Prozent einbrechen. Foto: dpa/Jens Büttner

Der Corona-bedingte Wirtschaftseinbruch fällt der Herbstprognose zufolge etwas weniger dramatisch aus als im Frühjahr befürchtet– die Zahlen spiegeln die Realität aber nur zum Teil, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Ist das Glas halb voll oder halb leer? Optimisten können beim Betrachten der neuen Herbstprognose darauf verweisen, dass während der ersten Corona-Welle im Frühjahr teils zweistellige Absturzraten vorhergesagt wurden. Da nimmt sich das nun abgenommene Minus von 5,4 Prozent fast harmlos aus – obwohl über den Sommer noch bessere Zahlen kursierten. Die Regierung nimmt mit Recht für sich in Anspruch, die ökonomische Horrorgeschichte mit beispiellosen Hilfen, die nun verlängert werden, weniger gruselig gestaltet zu haben. Leider ist aber auch den Pessimisten beizupflichten, die mit Verweis auf die Pakete eine künstlich am Leben gehaltenen „Zombie-Wirtschaft“ sehen, der es viel schlechter geht, als die nackten Zahlen das nahelegen.