Keine Randale beim Fellbacher Herbst dank massiver Polizeipräsenz. Foto: Patricia Sigerist

Der friedlichste Fellbacher Herbst seit vielen Jahren ist gestern Abend zu Ende gegangen.

Fellbach - „Der friedlichste Fellbacher Herbst seit vielen Jahren“, lobt der Leiter des Polizeireviers, Klaus Auer, das diesjährige Erntedankfest. Zumindest bis Montagabend. Was er vor allem als Verdienst seiner Mannschaft sieht. Denn die abschließende Bilanz ist bei großen städtischen Feiern schnell aufgemacht: Je mehr Ordnungshüter, desto sicherer.

Angesichts der Ergebnisse vergangener Jahre (siehe Gerichtsartikel ganz unten) war deshalb alles an Beamten aufgeboten worden, was die Personalplanung hergab. Das ergab zur Standard-Besetzung weitere 53 Polizeibeamte, die an den vier Herbst-Tagen 410 Überstunden leisten mussten. „Die starke Präsenz, das frühzeitige und konsequente Einschreiten gegen alkoholisierte Jugendliche und das frühe Eingreifen bei sich anbahnenden Auseinandersetzungen haben viel zum friedlichen Verlauf beigetragen“, sagt Klaus Auer.

Am meisten zu tun gab es wegen falsch geparkter Fahrzeuge. Am Samstag mussten wegen des Umzugs 19 Autos abgeschleppt werden, am verkaufsoffenen Sonntag waren es 13. Knöllchen verteilt wurden an 20 Verkehrsteilnehmer, die entsprechende Verkehrsschilder ignoriert hatten.

Und natürlich gab es wieder viele Jugendschutzkontrollen, bei denen die Beamten leider fündig wurden: Zwölf Jungs und acht Mädchen mussten ihren Eltern übergeben oder nach Hause gebracht werden, weil sie betrunken waren. Der Jüngste war 14 Jahre und hatte 1,46 Promille, Spitzenreiter war ein 16-Jähriger mit 1,88 Promille. Dafür verantwortlich waren unter anderem vier Erwachsene, die Minderjährige mit Alkohol versorgt hatten.

Dann gab es noch sechs Jugendliche, die sich widerrechtlich Kreditkarten angeeignet hatten, und zehn, die trotz anders lautendem Gesetz geraucht hatten. Und ein ganz „Schlauer“ hatte in seinem Pass herumgekritzelt, um sein Alter zu verändern.

Aber auch mit einigen Erwachsenen musste sich die Polizei beschäftigen. Dazu zählten ein öffentlicher Urinierer, zwei betrunkene Autofahrer und eine nicht mehr ansprechbare Betrunkene, die in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Grober Unfug wurde zwei Mal registriert, weil Unbekannte Fahnenmasten herausgezogen hatten, dann gab es noch zwei Sachbeschädigungen an Autos, einen Geldbeutel-Diebstahl in der Schwabenlandhalle und eine Sachbeschädigung am dortigen Hotel: Die Täter hatten Steine aufs Dach geworfen und ein Fenster getroffen. Der Sachschaden wird auf 4000 Euro beziffert. Und dann gab es gerade mal zwei Ruhestörungen, was bei einem mehrtägigen Fest bemerkenswert ist.