Die Herbert-Hoover-Schule bekommt ein Schülerhaus Foto: Michael Steinert

Nach den Sommerferien startet das Schülerhaus an der Herbert-Hoover-Schule. Diese Betreuung der Schulkinder ist als Übergang zum Ganztagesbetrieb gedacht.

Mühlhausen - In den kommenden Monaten wird an der Herbert-Hoover-Grundschule ein Schülerhaus eingerichtet. „Dieses ist als Übergangslösung gedacht, bis der Ganztagesbetrieb etabliert ist“, berichtete Knut Vollmer in der vergangenen Bezirksbeiratssitzung. Der Sozialpädagoge war bisher Leiter des Schülerhauses an der Schwabschule und wechselt im Juli als neuer Leiter des Schülerhauses nach Freiberg. Träger der Einrichtung ist die Caritas.

Das Schülerhaus wird Unterrichtsräume der Schule nutzen. „Es wird aber auch Räume nur für uns geben“, sagte Vollmer, dazu sollen zum Teil Zimmer der Kernzeitbetreuung gehören, und einen Bereich in der Turn- und Versammlungshalle, der früher vom Gesundheitsamt benutzt wurde und nun renoviert worden ist. Die Frühbetreuung beginnt um sieben Uhr und endet zunächst mit dem Schulanfang. Zwischen 12 und 14 Uhr erfolgt die Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule. Hier gibt es kein Mittagessen, keine Hausaufgabenhilfe und keine Ferienbetreuung. Diese Angebote gibt es ausschließlich für die Kinder, die bis 17 Uhr im Schülerhaus sind. Pädagogisch gesehen möchte sich das Team des Schülerhauses auf Sprach-, Lern- und Kreativitätsförderung, Gesundheitserziehung und Kreativitätsförderung konzentrieren. „Auch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist gewünscht“, sagte Vollmer.

Starttermin ist nach den Sommerferien

Das Anmeldeverfahren ist in vollem Gange und läuft über das Schulsekretariat; anvisiert werden rund 100 bis 150 Kinder, die im Schülerhaus betreut werden – ausschließlich Schüler der Herbert-Hoover-Grundschule. Starttermin ist der erste Schultag nach den Sommerferien, also der 9. September. Vollmer strebt künftig auch Kooperationen mit den lokalen Vereinen und der Mobilen Jugendarbeit an.

Der Bezirksbeirat Johannes Jäger (SPD) erkundigte sich nach den Kosten. Pro Monat betrügen diese 65 Euro pro Kind als reines Essensgeld, erklärt Knut Vollmer. Die zusätzlichen Betreuungsgebühren würden analog zu den städtischen Hortgebühren erhoben. „Sie hängen von der Zahl der Kinder in der Familie ab, egal ob diese das Schülerhaus besuchen oder nicht.“ Gebührennachlässe über die Familien- und Bonuscard sind möglich. Wo das Essen für die Mahlzeiten der Kinder herkommt, möchte Jana Schuster (ebenfalls SPD) wissen. Diese Frage kann Knut Vollmer aber noch nicht beantworten: „Das Schulverwaltungsamt ist dran und führt Gespräche, mehr kann ich noch nicht sagen.“ Es steht aber fest, dass das Essen nicht vor Ort zubereitet werden kann, sondern angeliefert werden wird.

Die Schulleiterin freut sich

Jeweils 20 Kinder sollen eine Gruppe bilden und von zwei Erziehern betreut werden. „Wie viele Erzieher wir haben werden, hängt davon ab, wie viele Kinder angemeldet werden“, erläutert Vollmer. Den Übergangsbetrieb als Schülerhaus an der Herbert-Hoover-Schule schätzt er auf etwa zwei bis drei Jahre. Aber eine Weiterführung der bis dahin aufgebauten Strukturen hält der Sozialpädagoge nicht für ausgeschlossen: „Auch an einer Ganztagsschule braucht man einen Träger, der die Leistungen erbringt.“ Der Bezirksbeirat sieht diese Entwicklung positiv. „Man hat das Gefühl, es bricht etwas Neues an“, meint Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler.

Miriam Brune, Schulleiterin der Herbert-Hoover-Schule, freut sich über den Start des Schülerhauses. „Aus meiner Sicht ist das ein gelungenes Modell: dank der Übergangslösung können wir uns mit dem Träger auf den Weg zur Ganztagsschule machen, ohne Entscheidungen über die Kante brechen zu müssen.“