Henning Mankell. Foto: dpa

Schwedens bekanntester Schriftsteller Henning Mankell ist schwer an Krebs erkrankt. Nun will der Schöpfer des schwermütigen Kriminalinspektors Kurt Wallander aus Ystad in einer Zeitungskolumne regelmäßig aus ganz persönlicher Perspektive über seinen Kampf gegen die Krankheit berichten.

Stockholm - Es ist ein Schock für seine weltweite Fangemeinde. Der 65-jährige Krimiautor Henning Mankell hat in einem offenen Brief bekanntgegeben, dass er an Krebs erkrankt ist. Anfang des Jahres seien Tumore in seiner Lunge und seinem Nacken gefunden worden, schreibt Mankell in der Zeitung „Göteborgs Posten“. „Meine Angst ist sehr groß, auch wenn ich sie im Großen und Ganzen unter Kontrolle halten kann.“ Nun will der Schöpfer des schwermütigen Kriminalinspektors Kurt Wallander aus Ystad in einer Zeitungskolumne regelmäßig aus ganz persönlicher Perspektive über seinen Kampf gegen die Krankheit berichten. So schreibt er unter dem Titel „Ein Kampf aus der Perspektive des Lebens“ von der ersten Diagnose. „Einige Tage nach Neujahr fuhr ich nach Stockholm zu einem Orthopäden, der mich schon früher behandelt hatte. Ich fuhr mit der Diagnose eines schmerzhaften Bandscheibenvorfalls im Nacken hin. Zurück nach Göteborg fuhr ich mit einer ernsten Krebsdiagnose. Besondere Erinnerungen an die Heimreise habe ich nicht. Nur die tiefe Dankbarkeit dafür, dass Eva Bergman, meine Frau, bei mir war.“

In Göteborg wurde Mankell nach weiteren Untersuchungen bestätigt, dass neben seinem Nacken auch der linke Lungenflügel und vermutlich weitere Körperstellen betroffen sind. Die Behandlung werde bald beginnen, schreibt Mankell. „Sehr früh habe ich mich dazu entschieden zu versuchen, darüber zu schreiben, vor allem weil es sich um Schmerzen und Leiden handelt, die so viele treffen.“ Er wolle schreiben, wie es ist. Aber aus der Perspektive des Lebens, nicht des Todes. Erst im Dezember sprach der erfolgreichste lebende Schriftsteller Schwedens mit der Zeitung „Aftonbladet“ über das Altwerden. „ Er habe keine Angst vor dem Tod, aber einen „wahnsinnigen Bammel“ davor, wie bei Alzheimer einen gesunden Körper zu haben, dessen Gehirnfunktion sich immer weiter auflöst. Mit dem Schreiben wolle er nie aufhören: „Ich werde weiterschreiben, bis ich umfalle.“

Berühmt wurde Mankell mit seinen Wallander-Krimis, 1991 erschien der erste Band („Mörder ohne Gesicht“). Zudem schrieb er Theaterstücke. Aufgrund persönlicher Kontakte wurde sein Stück „Dunkles Brot und tote Blumen“ im Dezember 2003 im Stuttgarter Theater tri-bühne uraufgeführt.