Die dichte Wolkendecke, welche die Venus umhüllt, reflektiert das Sonnenlicht besonders stark. Daher leuchtet der Planet auch so hell. Foto: Imago images / Panthermedia/"tortoise"

Ein auffallend heller Lichtpunkt am Südwesthimmel ist nach Sonnenuntergang nicht zu übersehen: Die Venus gilt als Schwesterplanet der Erde – doch ihre Temperaturen an der Oberfläche sind außergewöhnlich.

Stuttgart - Bereits kurz nach Sonnenuntergang macht sich am Südwesthimmel ein Lichtpunkt bemerkbar. Mit zunehmender Dunkelheit tritt er immer deutlicher hervor, bis er als hell strahlendes Gestirn unübersehbar ist: Die Venus, der innere Nachbarplanet der Erde, übertrifft mit ihrem Glanz alle anderen Gestirne – abgesehen von Sonne und Mond. Venus spielt zurzeit ihre Rolle als Abendstern, so die landläufige Bezeichnung. Allerdings ist sie gar kein Stern, keine selbstleuchtende, glühende Gaskugel, sondern ein Planet, der von der Sonne beleuchtet wird. Venus ist 108 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, das sind 72 Prozent der Distanz von der Sonne zur Erde. Für einen vollen Umlauf um die Sonne benötigt sie siebeneinhalb Monate.