Sie ist zurück! Helene Fischer feiert mir ihrer Weihnachtsshow ein kleines Comeback nach ihrer Schaffenspause. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Alle Jahre wieder schwebt Helene Fischer mit ihrer Weihnachtsshow in die deutschen Wohnzimmer. Diesmal ist es aber mehr als eine Show: Es ist eine Rückkehr. Nach ihrer selbstverordneten Schaffenspause scheint sie noch ganz die Alte zu sein – fast.

Düsseldorf - Es ist kurz vor Mitternacht, als Helene Fischer (35) etwas macht, das eigentlich nur eine Frage der Zeit war. Schlagerkönigin wird sie seit jeher genannt - jetzt wird sie auch noch Päpstin. In einem mächtigen Gewand steht Fischer auf einer Bühne in der Düsseldorfer Messe, in der Hand eine Papstkrone. „Hier stehe ich und ein helles Licht durchflutet mich!“, singt sie. „Jetzt sehe ich klar: Das ist mein Leben, das bin ich!“. Sie setzt sich die Krone auf - und lächelt.

Deutschland kann der Krönungszeremonie am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember, 20.15 Uhr, ZDF) beiwohnen - sie ist Teil der „Helene Fischer-Show“, die mittlerweile zur festen Weihnachtstradition geworden ist. Aufgezeichnet wurde sie bereits.

Vorab: Natürlich krönt sich Helene Fischer nicht wirklich zu Päpstin. Sie spielt in einer Szene aus dem Musical „Die Päpstin“ mit. Aber es hat doch Symbolkraft. Im Vatikan heißt es „Habemus Papam!“ - „Wir haben einen Papst“. Deutschland kann nun sagen: Wir haben Helene. Zurück.

Wie der Weihnachtsengel persönlich

Fischer hat 2019 eine Auszeit eingelegt und ist nur vereinzelt aufgetreten - unter anderem als Überraschungsgast in einer Show ihres Ex-Freunds Florian Silbereisen (38). Die Weihnachtsshow ist ihre Rückkehr ins große Rampenlicht. Zu Beginn schwebt sie auf einem Trapez in die Halle wie der Weihnachtsengel persönlich.

„Die Auszeit hat mir sehr dabei geholfen, wieder in meine Mitte zurückzukehren“, sagt Fischer der Deutschen Presse-Agentur. Die Jahre zuvor mit Tourneen und permanenter Aufmerksamkeit beschreibt sie als fast durchgängigen „Ausnahmezustand“. Was man so unterschreiben kann - etwas Größeres als ihre bislang letzte Stadion-Tournee ist in Deutschland kaum vorstellbar. Und jede Nachricht über ihr Privatleben - Stichwort Trennung von Florian Silbereisen - wird mit größter Aufgeregtheit verfolgt.

Der Akrobatik-Anteil deutlich geringer

„Ich hatte endlich mal wieder mehr Zeit für meine Freunde, meine Familie und Zeit zu verreisen“, sagt Fischer. „Klingt jetzt gar nicht so speziell, oder? Aber Zeit ist inzwischen ein absolutes Luxusgut.“

Was auffällt: Der Akrobatik-Anteil, früher ganz groß, ist in der neuen Show deutlich geringer. Einmal am Abend lässt sich Fischer von einem Akrobaten wild durch die Luft kreiseln - es handelt sich dabei nicht um ihren neuen Partner, den Tänzer Thomas Seitel. Falls man aus Neugier darauf gehofft haben sollte.

Dafür ist der Musikanteil höher: Andreas Gabalier (35), Howard Carpendale (73), Mark Forster (35), Roland Kaiser (67), der fast vergessene britische Schmusebarde Engelbert (83) - alle machen Helene die Aufwartung. Für das Musical „My Fair Lady“ schlüpft tatsächlich Thomas Gottschalk (69) in eine Nebenrolle, was man sich so vor einigen Jahren auch noch nicht hätte vorstellen können. Damals füllte Gottschalk mit „Wetten, dass..?“ selbst die Messehallen der Republik und bekam die Gäste, die sonst niemand kriegt. Jetzt gibt es Helene.

Es kann nur eine geben

Mit Nick Carter (39) von den „Backstreet Boys“, singt sie sich durch die 90er-Jahre-Hits der Boyband, was das Publikum zum Ausrasten bringt und nebenbei viel über dessen Altersstruktur verrät. Carter umschmeichelt danach die Deutschen: Ohne sie gebe es die „Backstreet Boys“ gar nicht. Vielleicht ziehe er sogar nach Deutschland um.

Immer, wenn es internationaler wird, zeigt sich auch das latente Problem des Status, den Helene Fischer mittlerweile hat: In Deutschland gibt es kaum einen Promi mit ähnlicher Fallhöhe. So tanzt sich der Schlagerstar in einer Nummer durch berühmte Tänze der Musikvideo-Geschichte. In den USA hat Moderator Jimmy Fallon (45) es genauso gemacht - mit Superstar Jennifer Lopez (45) als Partnerin. Bei Fischer kommt Komiker Ralf Schmitz (45).

Später steht der Film-Hit „Shallow“ auf dem Programm. Bei der Oscar-Verleihung sangen Popstar Lady Gaga (33) und Schauspieler Bradley Cooper (44) das Lied derart anrührend, dass ihnen danach eine Liebelei unterstellt wurde. In Düsseldorf wird aus Lady Gaga Helene Fischer. Und aus Bradley Cooper: Roland Kaiser.

Es ist das Schicksal einer Päpstin: Es kann nur eine geben.