Helene Fischer beim Touraftakt in Rostock Foto: dpa-Zentralbild

Die Mercedes-Benz-Arena ist ausverkauft – wer noch hofft, Helene Fischer am Donnerstag in Stuttgart sehen zu können, der muss horrende Preise bei Ebay für ein Ticket bezahlen.

Stuttgart - Gegen 20.30 Uhr will Schlagerstar Helene Fischer an diesem Donnerstag ganz in Gelb im grünen Konfettiregen mit dem Lied „Unser Tag“ ihr Stuttgarter Open-Air-Konzert in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena eröffnen. Laut Plan soll es gegen 23 Uhr mit einem Feuerwerk zu ihrem Mega-Hit „Atemlos“ enden. Wer dabei sein will und bisher keine Karten hat, kann nur noch auf den Schwarzmarkt hoffen.

Bei Ebay wird für eine Karte bis zu 400 Euro verlangt, was die Veranstalter ärgert. „Immer wieder werden Schwarzmarkthändler von uns angeschrieben“, sagt Arnulf Woock, Sprecher des örtlichen Veranstalters Music Circus. Die Handhabe, dagegen etwas zu unternehmen, sei jedoch gering. Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs dürfen privat erworbene Konzertkarten weiterverkauft werden, auch wenn auf der Karte „Der Weiterverkauf ist nicht gestattet“ steht, sofern kein gewerbemäßiger Handel nachgewiesen werden kann.

41 Sattelschlepper und sieben Nightliner (Busse mit Schlafmöglichkeit) sind im Dienste von Helene Fischer unterwegs, um die 52 Tonnen schwere Bühne von Tourort zu Tourort transportieren. Die Alu-Konstruktion ist 52 Meter breit, 18 Meter hoch und 26 Meter tief. Damit dem VfB-Rasen nichts passiert, wird der gesamte Innenraum mit Planen überdeckt. 40 000 Besucher werden am Donnerstag in der Mercedes-Benz-Arena erwartet, wo es gegen 19.30 Uhr mit der Vorgruppe Glasperlenspiel losgeht.

Auch für die 2000 VIP-Plätze, die 210 Euro kosten und die zum Besuch mit Büfett im Business-Center berechtigen, gibt es keine Karten mehr. Der VfB hat die Logen vermarktet und freut sich, dass die Nachfrage sehr groß war. Spieler werden nicht erwartet – fast alle sind noch im Urlaub.

Heftige Kritik hat der Deutsche Journalistenverband (DJV) an den Veranstaltern geübt. Pressefotografen müssen, wenn sie Bilder vom Helene-Fischer-Konzert machen wollen, einen „Knebelvertrag“ unterschreiben, wie ihn der DJV nennt. So soll in den Konditionen verlangt werden, dass die Fotos der Bildjournalisten nur in den Medien erscheinen, die der Konzertagentur bei der Akkreditierung genannt wurden. „Jegliche Weitergabe der Produktion an Dritte, auch an andere Redaktionen etc., ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung nicht gestattet“, heißt es in dem Papier, das dem DJV vorliegt. Und weiter: „Die Produktion darf nur in Medien verwendet werden, die ausschließlich der regionalen Berichterstattung Rechnung tragen und auch nur regional Verbreitung finden – bei Internetveröffentlichungen nur in Regionalrubriken.“ DJV-Chef Michael Konken spricht von einem „inakzeptablen Eingriff in die Pressefreiheit“.