Pellets sind gut für die Umwelt – doch lohnt sich die Umstellung der Heizung in jedem Fall? Foto: dpa

Pellets werden aus Sägemehl hergestellt – also eigentlich aus dem Müll der Holzindustrie. Diese Verwertung ist gut für die Umwelt. Dazu kommt, dass man mit den Pelletöfen preiswerter als mit Öl und Gas heizen kann. Was gut klingt, passt aber nicht zu jedem Haushalt.

Gülzow-Prüzen - Pellets werden aus Sägemehl hergestellt – also eigentlich aus dem Müll der Holzindustrie. Diese Verwertung ist gut für die Umwelt. Dazu kommt, dass man mit den Pelletöfen preiswerter als mit Öl und Gas heizen kann. Was gut klingt, passt aber nicht zu jedem Haushalt. Ein Überblick, was das Heizsystem alles kann:

Modelle: Pelletöfen heizen nicht nur Häuser, sondern auch einzelne Räume auf. Diese Zusatzheizung wird wie ein Kaminofen meist per Hand gefüllt. Haben sie eine Wassertasche, können sie Heißwasser in Heizkreise oder Speicher einspeisen. Aber auch Zentralheizungen lassen sich mit Pellets betreiben. Dann befüllt sie eine Förderschnecke oder ein automatisches Saugsystem, was wie ein Staubsauger klingen kann. Diesen Lärm kann eine gute Schallisolierung reduzieren.

Platzbedarf: Die Pelletheizung braucht Lagerplatz für die Pellets. Sie eignet sich daher nicht für Häuser ohne Keller und Lagerräume, heißt es beim Deutschen Pelletinstitut.

Kaufpreis: In der Anschaffung sind Pelletheizungen etwa drei- bis viermal so teuer wie Öl- und Gasheizungen. Für ein Einfamilienhaus sind das Kosten zwischen 8000 und 13 000 Euro. Dafür gibt es einen Zuschuss vom Staat: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gewährt zum Beispiel für automatisch bestückte Anlagen von 5 bis 100 Kilowatt Nennwärmeleistung zwischen 1400 und 2900 Euro Förderung. Sie ist kombinierbar mit einem zinsgünstigen Darlehen der KfW-Förderbank.

Verbrauchskosten: Nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands kostete im Juni dieses Jahres eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets 4,97 Cent, aus Öl 8,12 Cent und aus Gas 6,85 Cent. Tobias Schleicher vom Öko-Institut in Freiburg sagt: „Öl und Gas haben sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich schneller verteuert als Pellets.“ Allerdings hängen die Kosten vom Zustand des Hauses ab: Ein gedämmtes Gebäude muss weniger stark beheizt werden.

Umweltschutz: Der Rohstoff Holz wächst nicht nur nach, sondern hat auch einen ökologischen Vorteil: Er setzt beim Verbrennen nur so viel Kohlendioxid frei, wie der Baum einmal aufgenommen hat. Aber auch dem Rohstoff Holz sind Grenzen gesetzt. In der Studie „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“ hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ermittelt, welchen Anteil am Energiebedarf in Deutschland die Bioenergie decken könnte: Nicht mehr als fünf bis sieben Prozent sind es. Darin ist schon der Mais- und Rapsanbau für die Erzeugung von Biotreibstoff mit eingerechnet. „Doch Bioenergie hat durchaus ihre Berechtigung bei der Nutzung von Abfallstoffen wie Sägespänen“, sagt Bernhard Schink, einer der Koordinatoren der Studie.

Welche Heizungsmodelle besonders umweltfreundlich sind, hat das Öko-Institut auf www.ecotopten.de veröffentlicht. Berücksichtigt sind dabei schon die neuen Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung, die ab Januar des kommenden Jahres gelten.