Wo kommen Wärmenetze in Stuttgart? Für mindestens drei Gebiete sollte es demnächst Sicherheit geben. Denn die Stadtwerke wollen noch 2025 anfangen, zu bauen.
Wie verbindlich ist die Stuttgarter Wärmeplanung bereits? Hierauf gibt es, je nach Sichtweise, unterschiedliche Antworten. Das hat auch die Debatte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt gezeigt.
Ende 2023 hat der Stuttgarter Gemeinderat die kommunale Wärmeplanung verabschiedet. Darin ist definiert, wo man sich Wärmenetze vorstellen kann. Der Ausbau ist nötig, um die Klimaziele bis 2035 zu erreichen, die sich die Stadt gesteckt hat. Das Problem: Momentan kann sich niemand darauf verlassen, dass ein geplantes Wärmenetz sicher kommt.
Umweltgruppen warnen: Verbindlichkeit bei Wärmenetzen fehlt
Das wird von Umweltgruppen aus Stuttgart in einem offenen Brief kritisiert. Darin auch die formulierte Sorge, dass sich die Verbindlichkeit zu lange verzögern könnte. Mitte 2026 gelten in Stuttgart Änderungen für den Heizungstausch. Laut dem Gebäudeenergiegesetz müssen neue Heizungen dann grundsätzlich zu 65 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist werden. Wer bis dahin keinen Vertrag für einen Netzanschluss habe, müsse in eine Einzellösung investieren, heißt es in dem offenen Brief.
Daher stimmt nur bedingt, wenn der OB Frank Nopper sagt: „Jetzt wissen die Stuttgarter, wo ein Anschluss möglich ist.“ Möglich, nicht sicher. Die Wärmeplanung sei eine „strategische Planung“, sagt Peter Drausnigg, der Chef der Stadtwerke, die einen Großteil der Wärmenetze umsetzen sollen und wollen. „Momentan kann man nicht mehr sagen.“
Andreas Neft, der Leiter des Amts für Umweltschutz, dreht den Spieß rum. Man wisse doch jetzt, wo man auf Einzelversorgung setzen sollte. „Mehr Verbindlichkeit geht nicht.“ Alexander Kotz (CDU) würde gerne wissen, wann das erste Netzgebiet beschlossen und damit verbindlich werde.
Elf Nahwärmegebiete priorisieren die Stadtwerke Stuttgart derzeit. Laut Zeitplan sollen die ersten noch in diesem Jahr in den Bau gehen. Mehr Verbindlichkeit geht dann tatsächlich nicht mehr. Zumindest in den Gebieten Weilimdorf/Hausen, Rotweg (Zuffenhausen) und Münster.