Sitzblockade im Mai 2014 gegen Bildungsplangegner: So wollen Anti-Pegida-Aktivisten die islamfeindliche Bewegung stoppen Foto: dpa

Die Stuttgarter Polizei wappnet sich: Der Sonntag ist in der Stuttgarter Innenstadt alles andere als besinnlich. Die islamfeindliche Bewegung Pegida zeigt sich erstmals in Stuttgart und provoziert gleich vier Gegendemonstrationen mit voraussichtlich mehreren Tausend Teilnehmern.

Stuttgart - Die Stuttgarter Polizei wappnet sich für ein langes intensives Wochenende in der Stadt. Am Samstag kann der VfB absteigen, wenn er nicht aufpasst – und die Beamten könnten es mit frustrierten Fans zu tun bekommen. Vor allem der Sonntag ist in der Stuttgarter Innenstadt alles andere als besinnlich. Die islamfeindliche Bewegung Pegida zeigt sich erstmals in Stuttgart und provoziert gleich vier Gegendemonstrationen mit voraussichtlich mehreren Tausend Teilnehmern. Zudem stehen der Frühlingsflohmarkt und die Radsternfahrt mit 6000 Radlern aus der Region auf dem Programm. Diese werden zum Schlossplatz eskortiert und drehen eine Runde über den Cityring – die Polizei hat damit auch hier alle Hände voll zu tun.

Beim Auftritt der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands (Pegida) ist noch unklar, ob der Gründer der Bewegung, Lutz Bachmann, auftreten wird. Angemeldet hat die Kundgebung die Sachbearbeiterin Sabrina Grellmann, die sich als das Gesicht der Pegida-Bewegung im Südwesten sieht. Sie hat solche Veranstaltungen bereits in Villingen-Schwenningen und im österreichischen Bregenz organisiert. Es werden einige Hundert Teilnehmer erwartet. In Villingen kamen zuletzt 160 Menschen zur Pegida-Demonstration.

Weitaus größer werden voraussichtlich die vier Gegendemonstrationen in der Stadt sein. Ein breites Bündnis von Vereinen, Parteien und Organisationen hat zu einer Kundgebung gegen Pegida aufgerufen und rechnet mit 6000 Teilnehmern. Das Bündnis Stopegida hat angekündigt, die Veranstaltung der Islamkritiker blockieren zu wollen. Die Stuttgarter Polizei fürchtet Zusammenstöße und wird mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz sein. Verstärkung kommt dabei von Alarmhundertschaften aus anderen Polizeipräsidien im Land.