Der Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele gilt nicht gerade als konfliktscheu. Foto: imago/ITAR-TASS

Heinz Hermann Thiele setzt seinen Willen fast immer durch. Das hat der Multimilliardär bei Knorr-Bremse gezeigt.

München - Mitbestimmung ist einem wie Heinz Hermann Thiele grundsätzlich ein Dorn im Auge. Das gilt für den Staat ebenso wie für Gewerkschaften. Die Lufthansa, wo der Selfmademilliardär nach jüngsten Aktienkäufen rund 15 Prozent der Anteile hält, könnte das bald zu spüren bekommen. Was auf die Kranichlinie zukommt, kann man bei den Thiele-Firmen Knorr-Bremse und Vossloh ablesen, wo er auch 79-jährig mit eiserner Hand aus dem Hintergrund regiert. Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse ist 2004 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Dort wird nun 42 statt branchenüblich 35 Stunden pro Woche gearbeitet; ohne Lohnausgleich, versteht sich. Die Erlöse des Börsengangs vor zwei Jahren sind in Thieles Taschen geflossen und nicht dem Unternehmen zugutegekommen. Es waren immerhin rund vier Milliarden Euro.