Heinz Erhardt (1909 - 1979) Foto: dpa

Erst vor kurzem wurden die Filmrollen zu "Geld sofort" in einem Nachlass entdeckt - nicht einmal ausgewiesene Heinz-Erhardt-Spezialisten wussten von der Existenz des Kurzfilms. Am Dreikönigstag feiert er im NDR nun endlich Premiere.

Hamburg - Jahrzehntelang schlummerten die Filmrollen in einem Pappkarton in einer Wiener Wohnung, jetzt erwachen sie zu neuem Leben: Der bislang unbekannte Kurzfilm des Komikers Heinz Erhardt „Geld sofort“ feiert an diesem Dienstag (22 Uhr) seine Premiere im NDR Fernsehen. Der Sender widmet dem Kult-Schauspieler, der 1979 starb, gleich einen ganzen Themenabend. Um 20.15 Uhr ist die Biographie „Heinz Erhardt ist Kult!“ zu sehen, dann die Filmpremiere und zum Schluss eine Dokumentation mit dem Titel „Geld sofort - die Geschichte zum Film“ (22.35 Uhr).

Die 35 Minuten lange Komödie war erst vor kurzem in einem Wiener Nachlass entdeckt worden, selbst Heinz-Erhardt-Experten wussten nichts über die Existenz des Films. Möglicherweise sei der Film Anfang der 1960er Jahre entstanden, teilte der NDR mit. Erhardt spielt einen jungen Mann, der heiraten will und einen Kredit für einen Fernseher und einen Kühlschrank braucht. Dabei gerät er in die Fänge des betrügerischen Finanz-„Experten“ Direktor Ehrlich, gespielt von dem österreichischen Schauspieler Oskar Sima. Regie führte Johann Alexander Hübler-Kahla. Die Romanvorlage „Eine kleine Geschichte aus einer großen Stadt“ stammt von Gabriel D’Hervilliez.

Auch die Enkeltochter von Heinz Erhardt, Nicola Tyszkiewicz, die den Nachlass ihres Großvaters verwaltet, kannte das Werk bisher nicht. Zusätzlich ist geplant, in einer Heinz-Erhardt-Ausstellung in Hannover unveröffentlichte Gedichte des Komikers auszustellen. „Sie klingen schon sehr nach ihm, sind aber ungewöhnlich ernst“, sagte die Enkelin in einem Interview mit dem „Spiegel“.