Mit 265 Stundenkilometern pro Stunde raste ein Ferrari-Fahrer durch Nordfrankreich (Symbolbild). Foto: Getty Images Europe

Die französische Polizeit hat sechs Autofahrer gestoppt, die mit viel zu überhöhter Geschwindikeit und dicken Karren unterwegs waren. Alle sechs seien Teilnehmer der Rallye „Modball“ – ein heimliches Autorennen durch Frankreich.

Lille - Nach einer Raserfahrt hat die französische Polizei hohe Strafen gegen Teilnehmer eines inoffiziellen Autorennens verhängt. Vier Fahrer verloren ihren Führerschein und mussten Bußgelder zahlen - darunter ein Brite in einem Ferrari, der mit 265 Stundenkilometern durch Nordfrankreich raste sowie ein McLaren-Fahrer, der mit 205 km/h geblitzt wurde, wie die Behörden in Saint-Omer mitteilten. Den beiden Männern droht zudem ein Strafverfahren. Die 51 und 57 Jahre alten Fahrer nahmen an der Rallye „Modball“ teil, die seit Sonntag aus London über Frankreich, Monaco und Italien nach Österreich führt, wie die Behörden am Montag mitteilten.

Rund 15 Sportwagen im Konvoi unterwegs

Das Motto des inoffiziellen Autorennens mit rund 180 Teilnehmern lautet: „Den ganzen Tag fahren... die ganze Nacht feiern!“ Sechs der Rallye-Teilnehmer überschritten das französische Tempolimit von 130 km/h deutlich: Sie wurden nach Angaben der Behörden mit Geschwindigkeiten von 153 bis 265 Stundenkilometern geblitzt. Die Fahrer waren nach Angaben der Polizei in einem Konvoi von rund 15 Sportwagen auf der Autobahn A26 zwischen der Hafenstadt Calais am Ärmelkanal und Reims östlich von Paris unterwegs. Auf der „Modball“-Webseite heißt es, die Fahrer sollten nicht rasen - dennoch konkurrieren die Teilnehmer seit 2007 in Europa darum, wer die Zielorte als erstes erreicht.

Teilnahmegebühr kostet 3400 Euro

Tatsächlich würden die Organisatoren sagen, „dass jeder so schnell fahren soll, wie er will“, sagte ein Teilnehmer der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben des Mannes, der anonym bleiben will, zahlen er und sein Beifahrer in diesem Jahr rund 15.000 Euro für das Rennen - inklusive Sprit und Verpflegung. Die Teilnahmegebühr für die Rallye kostet umgerechnet rund 3400 Euro. Dafür werden den Teilnehmern ausschweifende Partys an allen Etappenorten geboten. Es gebe jedoch „keine Pflicht, Alkohol zu trinken“, heißt es auf der Webseite. Auch in den USA und Australien finden die „Modball“-Rennen statt. Die europäischen Fahrer werden am Freitag zum Finish in Wien erwartet.