Den Tesla Model X soll Daimler bei Autovermieter Sixt für mehrere Wochen geliehen haben. Foto: TESLA MOTORS / HANDOUT

Daimler soll ein Fahrzeug seines Konkurrenten Tesla bei einem Autovermieter geliehen und für heimliche Testfahrten genutzt haben. Im Anschluss soll das Auto stark beschädigt zurückgegeben worden sein.

Stuttgart - Der Stuttgarter Autokonzern soll sich bei Vermieter Sixt einen Tesla Model X geliehen, diesen für heimliche Testfahrten genutzt und stark beschädigt zurückgegeben haben. Das berichtet das Magazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Demnach sei der Tesla im Sommer dieses Jahres für sieben Wochen angemietet worden. In der Zeit fuhr Daimler den Wagen offenbar auf Teststrecken in Sindelfingen und Barcelona, wie Daten aus der Ortungsfunktion des Fahrzeuges belegen sollen. Außerdem sei das Auto unter Extrembedingungen wie Hitze und auf einer Rüttelstrecke gefahren worden.

Schaden in fünfstelliger Höhe

Laut „Spiegel“ wurde das Fahrzeug während der Anmietung auch auseinandergebaut und wieder zusammen gesetzt. Anschließend soll der beschädigte Tesla beim Vermieter wieder abgegeben worden sein. Für Sixt stellte ein Gutachter einen Schaden in fünfstelliger Höhe an dem Auto fest.

Dass ein Fahrzeug angemietet und beschädigt wurde, bestätigt Sixt auf Nachfrage: „Der Schaden wurde dem Kunden in Rechnung gestellt“, sagte Pressesprecher Frank Elsner. Dass es sich bei dem Kunden um Daimler handelt, wollte Elsner nicht bestätigen.

Testfahrten mit Mietautos seien durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen im Vertrag zwar ausgeschlossen, doch sowas komme trotzdem vor, erklärte der Pressesprecher.

Fahrzeuge anzumieten, um diese zu testen, sei ein „in der Autobranche üblicher Vorgang“ heißt es dazu von Daimler. Konzern-Pressesprecher Jörg Howe bestätigte auf Nachfrage, dass Daimler ein Fahrzeug bei Sixt gemietet habe. Ob es sich dabei um einen Tesla handelte, wollte er nicht kommentieren. Wie häufig Daimler Fahrzeuge bei Fremdfirmen anmietet, blieb ebenfalls offen.