Training mit einer Legende: die Spieler vom SV Winnenden Welcome United mit Cacau. Foto: Gottfried Stoppel

Mit einer Podiumsdiskussion beginnt die Heimatwoche in Winnenden. Unter den Gästen: der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und Sozialminister Manne Lucha.

Winnenden - Mit einer Bedingung hat der Integrationsbeauftragte des DFB sein Kommen zur Podiumsdiskussion in Winnenden verbunden: eine Trainingseinheit mit der SV Winnenden Welcome United. Die Spieler der Mannschaft, die aus acht Nationen stammen, waren sichtlich begeistert über die Idee Cacaus, der quasi ein Heimspiel bestritt. Er musste nur von seinem Wohnort Korb über den Hanweiler Sattel fahren, um zum Herbert-Winter-Stadion zu kommen.

Mit 18 Jahren alleine fort von daheim

Die anschließende Podiumsdiskussion in der Stadthalle bildete den Auftakt zur Heimatwoche, als einer der vielen Programmpunkte der Heimattage Baden-Württemberg. Mit auf dem Podium waren neben Cacau der Sozialminister Manne Lucha, der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Andreas Maurer, der Hauptgeschäftsführer der Paulinenpflege, und Rafid Taii, der Leiter der Lernwerkstatt Integration an der VHS Winnenden. Das Thema: Wo ist Heimat?

Was nach einer schlichten Frage klingt, kann überaus komplexe Antworten erzeugen. So hat Claudemir Jeronimo Barreto – den alle Welt als Cacau kennt – seine Heimat Brasilien mit 18 Jahren verlassen, um als Fußballprofi Karriere zu machen. Und seiner Familie zu helfen, wie er berichtete. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, fing der junge Mann an, doch sei ihm sofort klar gewesen, dass er ohne Sprachkenntnisse nicht weit kommen würde. „Ich habe mir sofort ein Buch besorgt und angefangen Deutsch zu lernen.“ Er sei überzeugt, dass im Himmel diese Sprache gesprochen werde, betonte er zur Verwunderung der Zuhörer. „Weil es eine Ewigkeit dauert, bis man Deutsch gelernt hat.“

Cacau steht als DFB-Präsident nicht zur Verfügung

Die Frage nach der Zukunft des zurzeit in Turbulenzen befindlichen DFB, umschiffte Cacau nicht nur diplomatisch, sondern auch mit Witz. „Ich stehe als Präsident nicht zur Verfügung“, erklärte er knitz grinsend unter dem Lachen des zahlreich erschienenen Publikums.