Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserer Umfrage Heimat-Check bewerten die Lebensqualität in den Stuttgarter Stadtbezirken durchaus gut. Auch Bärbel Mohrmann vom Verein Pro Stuttgart zeichnet ein positives Bild.
Bärbel Mohrmann ist von Haus aus „pro Stuttgart“. Der 1885 gegründete gleichnamige Bürgerverein, dessen Geschäftsführerin sie ist, setzt sich nach eigener Auskunft „zum Wohle Stuttgarts ein“. Dazu gehört das Weindorf, das Pro Stuttgart organisiert.
Frau Mohrmann, Sie wohnen im Stuttgarter Norden. Wie bewerten Sie die Lebensqualität in der Stadt?
Als sehr gut. Nicht nur weil Stuttgart landschaftlich wunderschön gelegen ist, sondern auch weil wir hier ein sehr vielfältiges Angebot an Kultur, Gastronomie und Einzelhandel haben. Wir sind eine sehr internationale Stadt, was Stuttgart wahnsinnig guttut. Hier lässt es sich sehr gut leben und arbeiten. Klar gibt’s auch Probleme, aber man sollte aufhören, nur das Negative zu sehen.
Was schätzen Sie an Stuttgart besonders?
Ich bin geborene Stuttgarterin und finde die Stadt toll, sonst würde ich mich nicht seit 30 Jahren für sie einsetzen. Es ist wunderbar, dass der Schlossplatz und der Marktplatz wieder regelmäßig bespielt werden. Ich freu mich auch, dass unter dem Eindruck von Corona ein Netzwerk entstanden ist, der City-Dialog, in dem viele Akteure an einem Strang ziehen, um die Stadt voranzubringen.
Was muss konkret verbessert werden?
Verbessern kann man immer was: die Sicherheit, die Sauberkeit. Auch das Thema Baustellen ist ein Problem. Oder das Thema Parken und Mobilität. Und natürlich der Wohnungsbau. Das geht aber nicht alles von heute morgen.
Kann man von anderen Städten da etwas lernen?
Immer! Ich schau mir bei Besuchen in anderen Städten gezielt die Verkehrssituation an oder wie Veranstaltungen organisiert werden. Man soll bloß nicht glauben, nur weil Stuttgart schön liegt und vermögend ist, bräuchten wir von niemandem mehr etwas lernen.
Stuttgart als der „leuchtende Stern des deutschen Südens“, den OB Nopper anvisiert. Ist man da heute schon?
Nein, er ist noch weit weg. Aber das Ziel sollte man haben. Was wäre denn die Alternative? Ein dunkles Loch?
Das Gespräch führte Jan Sellner.