Ein Besucher der Weihnachtsfeier gibt spontan ein Ständchen. Foto: Pressefoto Horst Rudel

Jedes Jahr lädt die Evangelische Gesellschaft Stuttgart zur Weihnachtsfeier für Einsame und Bedürftige ein – und hat auch dieses Jahr wieder Hunderte bewirtet.

Stuttgart - „Wenn man allein ist, ist das hier das Beste“, erklärt eine ältere Frau und nippt genüsslich an ihrem Kaffee. Sie komme jedes Jahr zu Evas Stall, sagt sie. Das geht vielen so, die sich am Dienstagnachmittag im Großen Saal des Hauses der Diakonie eingefunden haben. „Wir kennen viele, die hierherkommen von den Mittagstischen und anderen Angeboten der Evangelischen Gesellschaft her“, erklärt Lena Illek, die Leiterin der Stadtmission. Die Bewirtung von armen und einsamen Menschen treffe „die Wirklichkeit von Weihnachten“.

Samuel, einer von 150 ehrenamtlichen Helfern sieht das ähnlich. Er habe sich entschieden, den Heiligen Abend im Stall zu verbringen, weil er dem Fest wieder einen Sinn jenseits vom Geschenke-Wahn geben wolle, so der junge Leonberger.

Neben einem Auftritt des Ensembles „Dein Theater“, das bereits seit 1984 fest zur Stallweihnacht gehört, sorgen auch die Besucher selbst für Unterhaltung. Spontan gibt ein Herr eine Melodie auf seiner Mundharmonika zum Besten. Wer es ruhiger mag, verbringt den Nachmittag in einem von drei weiteren Räumen. Insgesamt waren zuletzt rund 1.500 Besucher in Evas Stall zu Gast, der auch am 1. Weihnachtsfeiertag offensteht.