Die Lehrerin Martina Hirschauer (rechts) freut sich mit den Schülerinnen und der DRK-Jugendreferentin Marlène Larue (3.v.re.) über den Rucksack, den sie von Dirk Schmidt (2.v.re.), Barmer-Regionalgeschäftsführer, erhalten haben. Foto: Claudia Leihenseder

Die Heilbrunnenschule in Stuttgart-Möhringen hat seit Kurzem wieder einen Sanitätsdienst. Die Krankenkasse Barmer hat diesem einen Schulsanitätsrucksack geschenkt.

Möhringen - Ein Schnitt im Finger, ein verstauchter Fuß, ein Kreislaufkollaps: Was da genau zu tun ist, das lernen nun die Schüler der Kombiklasse 7 bis 9 an der Heilbrunnenschule im wiederbelebten Schulsanitätsdienst. „Der Wunsch kam aus der Schule heraus“, sagt Elisabeth Caspari, die stellvertretende Schulleiterin der Sonderschule.

Jeden Dienstag treffen sich nun die Schüler mit ihrer Lehrerin Martina Hirschauer, die eine spezielle Instruktorenschulung hinter sich hat, und lernen, worauf es im Ernstfall ankommt. An Puppen üben sie die Mund-zu-Mund-Beatmung, üben mit altem Verbandsmaterial eine Wunde zu versorgen oder mit dem Dreieckstuch einen Arm zu stabilisieren. „Unsere Jugendlichen sind mit großer Aufmerksamkeit dabei“, sagt die neue Schulleiterin Sonja Klein. Damit im Notfall auch alles Notwendige zur Hand ist, hat die Barmer Krankenkasse der Heilbrunnenschule diese Woche einen Sanitätsrucksack zur Verfügung gestellt: ausgestattet mit Handschuhen über Verbandszeug bis zur Rettungsdecke. „Durch den Schulsanitätsdienst kommen Kinder und Jugendliche schon früh mit dem Thema Erste Hilfe in Kontakt, sie verlieren Ängste, übernehmen Verantwortung und behalten das hoffentlich ein Leben lang bei“, sagt Dirk Schmidt, Regionalgeschäftsführer der Barmer in Stuttgart. Seit 2005 habe die Barmer mehr als 600 solcher Schulsanitätsrucksäcke an baden-württembergische Schulen verteilt, so Schmidt.

Schüler lernen Sozialkompetenz und Courage

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt die Heilbrunnenschüler ebenfalls bei ihrem Erste-Hilfe-Kurs. „Die Schüler finden es toll, autonom reagieren zu können“, sagt Marlène Larue, die Jugendreferentin im DRK-Kreisverband: „Dabei lernen sie auch größere Sozialkompetenz und Courage.“ Wer noch mehr Interesse am Sanitätsdienst habe, könne auch zum Jugendrotkreuz kommen und sogar an Wettkämpfen teilnehmen, betont Larue.

Einen Schulsanitätsdienst hat es an der Heilbrunnenschule schon früher gegeben. „Die betreuende Kollegin ist allerdings vor fünf Jahren in den Ruhestand gegangen“, sagt Caspari. So habe das Angebot einige Zeit brach gelegen. Sonja Klein freut sich, dass es wieder einen Schulsanitätsdienst gibt: „Das fördert das Miteinander und auch das Vertrauen der Schüler in sich selbst.“ Sie könnten selbstbewusster handeln, wenn etwas passiert.