Neun Männer und eine Frau sitzen in Untersuchungshaft. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Polizei ist ein empfindlicher Schlag gegen eine Autoschieber-Bande in Heilbronn gelungen. Zehn Verdächtige befinden sich in Haft.

Heilbronn - Ermittlern in Heilbronn ist ein Schlag gegen eine Bande mutmaßlicher Autoschieber gelungen - neun Männer und eine Frau sitzen in Untersuchungshaft. Neun litauische Staatsangehörige und ein Deutscher tadschikischer Herkunft stehen im dringenden Verdacht, seit November 2017 vor allem in Baden-Württemberg Fahrzeuge im Gesamtwert von rund 1,3 Millionen Euro entwendet zu haben, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen wurden Autos geklaut.

Sieben Fahrzeuge wurden demnach nach Litauen transportiert - wohl um sie von dort nach Tadschikistan zu verkaufen. Sechs Fahrzeuge wurden sichergestellt - entweder weil die Täter sie weit entfernt vom Tatort zurückließen oder weil sie bei Grenzkontrollen in Polen auffielen.

In Stuttgart ebenfalls eine Wohnung angemietet

Ihren Ausgang nahmen die Ermittlungen, als vor gut einem Jahr ein 29 Jahre alter Litauer in Mannheim auf frischer Tat ertappt und wenig später andere dort ebenfalls drei Sportwagen und Limousinen im Gesamtwert von mehr als 300 000 Euro entwendeten. Wie sich herausstellte, hatten alle Unterschlupf in der Mannheimer Wohnung einer Litauerin gefunden. In Stuttgart soll ebenfalls eine Wohnung gemietet gewesen sein.

Auch im hessischen Bad Vilbel sowie in den nordrhein-westfälischen Orten Dinslaken, Hamminkeln, Bochum, Ratingen, Münster und Moers soll die Bande auf Diebeszug gegangen sein. Der Drahtzieher, ein 40-Jähriger, soll von Kaunas (Litauen) aus agiert haben. Alle zehn Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Die in Litauen Verhafteten sollen falls möglich in den nächsten Wochen nach Deutschland ausgeliefert werden.