In Heilbronn haben Demonstranten gegen die Junge Alternative protestiert. Foto: dpa

Eine Kundgebung der Jungen Alternative in Heilbronn ruft etwa 350 Gegendemonstranten auf den Plan. Es bleibt zwar friedlich. Doch der Wirbel rund um die AfD-Jugendorganisation dafür, dass drei Schulen Unterricht am Mittag ausfallen lassen.

Heilbronn - Eine Kundgebung der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) ist in Heilbronn von Gegendemonstranten lautstark, aber friedlich, kritisiert worden. Nach Angaben der Polizei standen knapp 40 Teilnehmer der JA etwa 350 Gegendemonstranten am Friedensplatz der Stadt gegenüber. Die Veranstaltung endete demnach am Montagnachmittag ohne größere Probleme. Sie war unter dem Titel „Alternative Jugendpolitik“ angekündigt worden.

Die Gegendemonstranten - darunter zahlreiche Schüler - übertönten zeitweise die Redner der JA mit Trillerpfeifen und Sprechchören. Zu der Gegendemonstration hatte das „Netzwerk gegen Rechts Heilbronn“ aufgerufen. Aus Sicht des Bündnisses stehen die AfD und ihre Jugendorganisation für Hetze und Fremdenfeindlichkeit. „Rassismus ist keine Alternative“, hieß es auf einem Plakat von Gegendemonstranten.

Unterricht fällt an drei Schulen aus

An drei Gymnasien in Heilbronn in der Nähe des Friedensplatzes fiel am Montag der Unterricht in der 6. und 7. Stunde aus. In einer Stellungnahme des Regierungspräsidiums Stuttgart hieß es, das sei aus Sicherheitsgründen geschehen, da der Verlauf der Veranstaltung kaum vorherzusehen gewesen sei. Die Polizei betonte, sie habe keine Sicherheitsempfehlung ausgesprochen. „Es gab keine Bedenken. Die Polizei hatte die Situation im Griff“, sagte ein Sprecher.

Unterstützung für die Entscheidung der Schulen kam von der Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg (GEW), Doro Moritz. „Ich halte die Reaktion für richtig. Die Schulen konnten nicht sicherstellen, dass die Schüler ohne Probleme nach Hause kommen“, sagte sie dem SWR.

Allerdings dürfe es aus diesem Grund nicht zu weiteren Unterrichtsausfällen kommen. „Ich hoffe, dass die Schulen einen Umgang mit weiteren Kundgebungen und Demonstrationen finden, die einen Unterrichtsausfall nicht notwendig machen“, sagte Moritz.