Weil er einen 42-Jährigen in der Heilbronner Innenstadt totgefahren haben soll, muss sich ein junger Mann nun wegen Mordverdachts verantworten. Der Prozess beginnt schon bald.
Ein halbes Jahr nach einem tödlichen Unfall in Heilbronn muss ein mutmaßlicher Raser vor dem Landgericht auf der Anklagebank Platz nehmen. Der Mann soll sich vom kommenden Dienstag (15. August/9.00 Uhr) wegen Mordes verantworten, weil der damals 20-Jährige im vergangenen Februar mitten in der Heilbronner Innenstadt Gas gegeben und mit seinem Auto in einer 40-Stundenkilometer-Zone mehr als doppelt so schnell unterwegs gewesen sein soll - mit Folgen. Als ein 42 Jahre alter Mann mit seinem Wagen aus einer Grundstücksausfahrt herausfuhr, konnte der Jüngere den Angaben zufolge nicht rechtzeitig reagieren und rammte das Fahrzeug. Der 42-Jährige starb, seine Frau wurde schwer verletzt.
Schon vor Crash fast Fußgängerin überfahren
Vor dem fatalen Crash soll der junge Autofahrer nach Gerichtsangaben von Mittwoch bereits fast eine Fußgängerin überfahren haben, die gerade noch habe ausweichen können. Er habe spätestens hier einen bedingten Tötungsvorsatz gefasst und auf fast 100 Stundenkilometer beschleunigt. „Bar jeder Kontrolle über sein viel zu schnell gefahrenes Auto“ habe er schließlich den Zusammenstoß verantwortet, zitiert das Gericht weiter den Vorwurf der Anklagevertretung. Der Angeklagte habe billigend in Kauf genommen, dass andere Menschen mit einem derart lebensgefährlich heranrasenden Fahrzeug nicht gerechnet hätten und daher wehrlos gewesen seien.
Vor der Jugendkammer des Landgerichts sind nach dem Auftakt zunächst sechs weitere Verhandlungstermine bis Ende Oktober geplant.