Das neue Gehege im Heidelberger Zoo bietet Platz für ein ganzes Rudel. Foto: dpa

Mit der neuen, 1,5 Millionen Euro teuren Anlage soll auch der Nachwuchs bei den Berberlöwen im Heidelberger Zoo kommen. Platz gäbe es jetzt zumindest für ein ganzes Rudel.

Heidelberg - Ein neues Gehege soll im Heidelberger Zoo für Nachwuchs der seltenen Berberlöwen sorgen. Ein sechsfach größeres Terrain ist für ein ganzes Rudel der Raubkatzen gedacht.

Am Dienstag konnte das Löwenpaar Binta und Chalid sein neues Domizil in Besitz nehmen. Der Zoo will mit der 1,5 Millionen Euro teuren Anlage seinen Artenschutzauftrag besser erfüllen und das Erhaltungszuchtprogramm für Berberlöwen unterstützen. Nur noch rund 100 Berberlöwen leben in Zoos. Die Löwenjagd in ihrer nordafrikanischen Heimat führte dazu, dass die bis zu 250 Kilogramm schweren Tiere bereits seit 1920 ausgerottet sind. Der Europäische Zooverband will sie langfristig wieder in ihrem Ursprungsgebiet ansiedeln.

Besucher können Tier von einem Zelt aus beobachten

In der neuen Anlage bieten erhöhte Liegeplätze auf Naturfelsen und eine Aussichtsplattform den Raubkatzen einen Rundumblick über ihr 1000 Quadratmeter großes Reich. Um die Tiere zu beschäftigen, wird das Fleisch an einer Seilbahn befestigt, sodass sie sich ihre Nahrung erjagen können. Bäume laden zum Klettern ein. Besucher haben vielfältige Möglichkeiten, die Tiere zu beobachten, etwa von einem Safari-Fahrzeug oder einem Zelt aus.

In unmittelbarer Nähe der Löwen haben Stachelschweine und Erdmännchen bereits im vergangenen Oktober ein neues Zuhause gefunden. Durch die optische Verbindung leben die drei Tierarten - wie in freier Wildbahn - als Nachbarn zusammen.