Eine Feuerwehrfrau behält den Brand an einem Pass zwischen Los Angeles und Las Vegas im Auge. Foto: dpa

In rasendem Tempo fressen sich die Flammen durch Canyons und zerstören mehrere Häuser. Mehr als 82.000 Bewohner müssen ihr Zuhause verlassen.

Los Angeles - Ein riesiger Waldbrand hat in Kalifornien zahlreiche Gebäude zerstört. Mehr als 82.000 Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Angaben über Todesopfer oder Verletzte lagen am Mittwochabend (Ortszeit) nicht vor.

In dem vom Waldbrand betroffenen Gebieten östlich von Los Angeles stünden viele Evakuierte bei ihrer Rückkehr vor dem Nichts, sagte der Feuerwehrchef des Bezirks San Bernardino, Mark Hartwig. Das Feuer war in der Nähe der Autobahn Interstate 15 zwischen Los Angeles und Las Vegas ausgebrochen und hatte sich rasend schnell auf eine Fläche von 121 Quadratkilometern ausgebreitet. Erfahrene Feuerehrleute sagten, eine derart rasante Zerstörung hätten sie noch nicht erlebt.

Reisende sitzen fest

Die Flammen sorgten unter anderem für die Schließung eines Teils des Interstate-Highways 15. Dadurch saßen Pendler und Reisende stundenlang fest. Der Brand verschlang rund 100 Kilometer östlich von Los Angeles viel Farmland. Er zog nach Westen in Richtung des Los Angeles County und nach Osten auf die Mojave-Wüste zu.

Der Waldbrand gehörte zu mehreren großen Feuern, die im US-Staat Kalifornien wüteten. Doch dieser breitete sich besonders rasant aus. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown rief in der Gegend binnen Stunden nach Ausbruch den Notstand aus.

Im Norden von Kalifornien konnten 4000 Menschen in der Stadt Clearlake in ihre Häuser zurückkehren. Ein Waldbrand hatte im benachbarten Lower Lake 268 Gebäude zerstört. Die Behörden glauben, dass ein Mann dieses Feuer und damit insgesamt zwölf Brände gelegt haben soll, die bis Juli 2015 zurückreichen. Am Mittwoch wurde der 40-Jährige der 14-fachen Brandstiftung und in einem weiteren Fall versuchter Brandstiftung beschuldigt.