Berlin hat 24.000 Stück der Heckler & Koch SFP9 bestellt. Foto: dpa

Bei den neuen Dienstpistolen der Berliner Polizei soll es Mängel geben. Hersteller Heckler & Koch wehrt sich gegen die Vorwürfe, stellt jedoch selbst Probleme bei einige Modellen fest.

Oberndorf/Berlin - Der Hersteller der neuen Dienstpistolen für die Berliner Polizei hat Vorwürfe wegen angeblicher Mängel zurückgewiesen. Behauptungen, die Waffenrohre der Pistole vom Typ SFP9 würden „wandern“ und es sei eine „Einlaufphase von bis zu 60 Schuss“ nötig, um richtig zu treffen, seien nicht nachvollzuziehen, teilte Heckler & Koch am Samstag mit. Auch sei es keineswegs selbst Quelle dieser Behauptungen, erklärte das Unternehmen in Oberndorf am Neckar weiter.

Mängel bei 1300 Pistolen

Zu Wochenbeginn hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) von anhaltenden Schwierigkeiten mit der Treffgenauigkeit der Waffe berichtet und unter Berufung auf den Hersteller von den jetzt dementierten Mängeln berichtet. Dabei hatte die Polizei bestätigt, dass mit den schon einmal nachgebesserten Pistolen mehr als 60 Schüsse abgefeuert werden müssten, bevor sich eine „stabile Treffpunktlage“ einstelle. Auch nach einer Überprüfung durch Heckler & Koch entsprächen 1337 Pistolen nicht den „Vorgaben an ein einwandfreies Produkt“.

Modell wird auch in anderen Bundesländern verwendet

Insgesamt hat die Innenverwaltung 24 000 Exemplare bestellt. Von Unternehmensseite hieß es am Samstag, es befinde sich unverändert in einem Dialog mit dem Kunden. „Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit den Experten aufseiten der Polizei eine Aufklärung und vor allem eine zufriedenstellende technische Lösung erzielen werden“. Der kritisierte Pistolentyp komme „seit 2016 in hoher fünfstelliger Zahl bei Polizeibehörden in mehreren Bundesländern zum Einsatz“.