Die Versorgung von Schwangeren durch Hebammen ist gefährdet Foto: dpa

Der Stadt sollte die flächendeckende Versorgung von Schwangeren durch Hebammen etwas wert sein, kommentiert Carolin Stihler.

Stuttgart - Der Konflikt um die Hebammen ist ein bundespolitisches Thema. Doch als sich vor einem Jahr keine schnelle Lösung abzeichnete, sprang die Stadt Stuttgart in die Bresche. Sie erhöhte die finanzielle Unterstützung pro außerklinischer Geburt von zehn auf 100 Euro. Damit gab sie den Stuttgarter Hebammen nicht nur die dringend benötigte finanzielle Absicherung. Sie setzte vor allem ein Zeichen der Wertschätzung für einen der ältesten Berufe.

Diese Finanzspritze ist aber nur bis Ende des Jahres vorgesehen. Die Situation der Hebammen wird sich jedoch mit der Entscheidung der Schiedsstelle nicht verbessern, sondern noch verschlechtern.

Deshalb ist die Stadt weiter gefragt. Wenn sie den Hebammen die Unterstützung verweigert, riskiert sie nicht nur eine noch schlechtere Versorgung der Schwangeren. Das Recht der Frauen auf die Wahl des Geburtsortes wäre zudem nicht mehr gewährleistet. Wie wertvoll die Hebammen für die Gesellschaft sind, hat die Stadt oft betont. Nun muss sie für diesen Wert auch bezahlen.