Ärzte stehen mit Pflegern am Bett eines Patienten, während der Visite in der Chirurgischen Ambulanz im Allgemeinen Krankenhaus St. Georg in der Hansestadt Hamburg. Aufgenommen am 15. Oktober 1996. Foto: dpa

Moderne Kliniken sollen heute nicht mehr an Krankheit erinnern, sondern eine heilsame Umgebung bieten.

Stuttgart - Betonklötze und Bettenburgen, lange, dunkle Flure, winzige Nasszellen - sosahen Krankenhäuser lange aus. Im Zeitalter der Hochleistungsmedizin wandelt sich jedoch auch die Krankenhausarchitektur. Gutes Design gilt heute als ein Beitrag zur Therapie.

1940 wurde das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart eröffnet - es ist nur eines der wegweisenden Projekte des Unternehmers Robert Bosch, der auch "Philanthrop, liberaler Demokrat, Bürger und Stifter" (Robert-Bosch-Stiftung) war. "Meine Absicht geht dahin, neben der Linderung von allerhand Not, vor allem auf Hebung der sittlichen, gesundheitlichen und geistigen Kräfte des Volkes hinzuwirken . . . Es soll gefördert werden: Gesundheit, Erziehung, Bildung, Förderung Begabter, Völkerversöhnung und dergleichen". So hatte Bosch die Richtlinien zur Vermögensverwaltung der Bosch GmbH 1935 festgeschrieben.

Nach dem Umbau ist das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) heute ein Beispiel für moderne Krankenhausarchitektur, die vor allem eines bieten möchte: "healing environment", eine Umgebung, die den Patienten gesunden lässt. Krankenhäuser sollen nicht mehr an Krankheit erinnern, das Design ist Bestandteil der Therapiebemühungen.

Wer als Patient oder Besucher das RBK betritt, dem fällt sofort der übersichtlich gestaltete Eingangsbereich auf. Das ist nicht in allen deutschen Kliniken so, wie kürzlich eine Patientenbefragung der Techniker-Krankenkasse (TK) ergeben hat. Abweisende Betonklötze und Bettenburgen, lange, triste Flure und Wartebereiche, winzige Nasszellen in den Patientenzimmern gibt es in deutschen Kliniken noch immer zuhauf. Das RBK dagegen wurde mit weiteren acht Kliniken in der Region Stuttgart als besonders empfehlenswert eingestuft.