Das Partyzelt soll vor Wind und Wetter schützen. Foto: z

Seit Kurzem steht vor dem Eingang zum sogenannten Zitronenschnitz der Hochschule der Medien (HdM) ein Vorzelt. Es soll vor Wind und Wetter schützen.

Vaihingen - Mehr als 23 Millionen Euro hat der Neubau der Hochschule der Medien (HdM) an der Nobelstraße gekostet. Wegen seiner Form bezeichnen die Studierenden ihn als Zitronenschnitz. Der Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid eröffnete das Gebäude offiziell im Herbst 2014. Bei dem Festakt lobten er und andere Redner die Architektur in den höchsten Tönen. Zum Beispiel als „sehr individuell“, „überdurchschnittlich kreativ“ und „wirklich elegant“.

Weniger elegant ist allerdings das Partyzelt, das seit Kurzem vor dem Eingang des Erweiterungsbaus steht. Auf der Giebelfläche der wetterfesten Planen prangen sogar der Name und die Telefonnummer der Filderstädter Firma, bei der solche mobile Bauten gemietet werden können. Keine Frage: der futuristische Zitronenschnitz und das schnöde Zelt passen einfach nicht zusammen.

HdM spricht nicht vom Pfusch am Bau

Doch das Zelt müsse sein, schreibt der Hochschulkanzler Peter Marquardt in einer Antwort auf eine Presseanfrage unserer Zeitung: Vor dem Eingang des HdM-Gebäudes mit der Hausnummer 8 entstehe ein Vorbau. Dieser sei bereits geplant und werde in den nächsten Monaten errichtet. Das Zelt sei eine Übergangslösung. Marquardt schreibt: „Die Vorsichtsmaßnahme dient dem Schutz der Besucher.“ Denn der Eingang in das Gebäude befinde sich auf der Wetterseite. Die Türen öffnen sich automatisch. Bei Regen oder Schnee dringe Wasser ein. „Studenten, Mitarbeiter, Dozenten oder Gäste könnten eventuell zu Schaden kommen“, so der Hochschulkanzler. Im Erdgeschoss des Gebäudes befinde sich unter anderem der Eingang zur stark frequentierten HdM-Bibliothek.

Von „Pfusch am Bau“ möchte die HdM aber nicht sprechen. „Nein, so sehen wir das nicht“, sagt die HdM-Pressesprecherin Kerstin Lauer und ergänzt: „Es geht aktuell um eine Vorsichtsmaßnahme in der Schlechtwetterzeit, zur Überbrückung.“

Mit der Eröffnung des Zitronenschnitzes vor gut einem Jahr konnte die HdM ihre zwei Standorte auf dem Campus in Vaihingen fusionieren. Die mehr als 1000 Studierenden und 60 Professoren zogen von der Wolframstraße am Nordbahnhof auf die Filderebene. In dem Neubau befinden sich neben der Bibliothek auch das Audio- und Videostudio, Laboratorien und Arbeitsräume für Professoren.