Wenn das geliebte Haustier stirbt (Symbolbild), ist der Verlust für die Menschen oft nur schwer zu verarbeiten. Foto: dpa

Irgendwann kommt der Tag, an dem man von Hund oder Katze Abschied nehmen muss. Wie kann man seinem Tier unnötiges Leid ersparen? Ein Tierarzt berichtet, was das Wichtigste für die Tiere beim letzten Abschied ist.

Stuttgart - Der letzte Abschied vom geliebten Haustier ist der schwerste. Derzeit geht eine Meldung in den sozialen Netzwerken um die Welt, die zu Tränen rührt. Die Hundebesitzerin Jessi Dietrich aus der Stadt Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee hat ihren Tierarzt gefragt, was das Schlimmste für ihn in seinem Job wäre.

Seine Antwort: Wenn er ein Tier einschläfern müsse und die Besitzer nicht dabei seien. 90 Prozent der Besitzer würden ihren geliebten Hund oder ihre geliebte Katze auf dem letzten Weg allein lassen, weil sie es nicht ertragen könnten, wie ihr Tier stirbt, erzählte er.

Für die Tiere sei das extrem schwer. Sie suchten in den letzten Minuten ihres Lebens voller Panik nach den Menschen, mit denen sie ihr Leben verbrachten. Doch diese seien nicht da. Das würde dem Veterinär das Herz brechen, schreibt Jessi Dietrich auf Twitter.

Schwerer Abschied

Der Tweet geht seitdem um die Welt. Zehntausende Twitter-User antworteten und stellten Fotos von ihren todkranken Lieblingen ins Netz.

Der Twitter-User Sean Ritter postete ein Bild von ihrem Sohn mit Hund Luke: „Alle drei Jungs, meine Frau und ich saßen mit unserem Jungen Luke in unserem Wohnzimmer. Es war der härteste Tag. Ich hoffe, er wacht über uns.“

Die Userin Kinsey berichtet von den letzten Minuten ihrer Katze vor dem Einschläfern: „Er hat geschrien, wenn jemand anderes ihn angefasst hat. Also stellte ich sicher, dass er glücklich war und ich meinen Jungen halten konnte. Und er hat geschnurrt, weil ich es gemacht habe.“

Die letzten Momente

Haustiere sind ihr ganzes Leben für ihre Besitzer da. Deshalb, so meinen die Twitter-User, sollten auch die Menschen für ihre geliebten Begleiter in ihren letzten Momenten da sein.

Der chilenische Dichter und Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda (1904-1973) bekennt in seinem Gedicht „Mein Hund ist gestorben“: „Und ich, Materialist, der nicht daran glaubt, dass es den verheißenen himmlischen Himmel für irgendeinen Menschen gibt, glaube für diesen Hund oder für jeden Hund an den Himmel, ja, ich glaube an einen Himmel, in den ich nicht komme, doch wo er mich erwartet.“