Die Degerlocher Bezirksbeiräte beklagen seit längerer Zeit die Raumnot am Wilhelms-Gymnasium. Doch in den Haushaltsberatungen spielte die Schule keine Rolle. Foto: Tilman Baur

Die Bezirksvorsteher zeigen sich durchaus zufrieden mit den Ergebnissen der Haushaltsberatungen für die Filderbezirke. Doch nicht für alle Projekte gibt es Geld...

Degerloch - Ein ordentliches Ergebnis hätten die Beratungen zum Doppelhaushalt für die Bezirke Birkach und Plieningen erbracht, sagt die Betreuungsstadträtin Gabriele Munk von den Grünen. Aus ihrer Sicht blieb nur wenig unerfüllt, was sich Bürger, Bezirksbeiräte oder Institutionen aus den beiden Bezirken in den vergangenen zwei Jahren gewünscht haben.

Doch gerade bei dem in Plieningen als besonders akut empfundenen Thema Kinderbetreuung hätte sich die Grünenpolitikerin eine deutlichere Forcierung gewünscht. Für den Neubau des Körschkindergartens gibt es zwar nun Planungsmittel, aber keine Realisierungsmittel in den kommenden zwei Jahren.

Gabriele Munk will rasche Umsetzung

Im Verlauf der Verhandlungen wurde dies bekannt. Munk setzte sich wie die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel am Ende vergeblich dafür ein, dass das Neubauprojekt in den kommenden zwei Jahren über das Stadium der Planungen hinauskommt. Die Verwaltung verwies in der Diskussion auf das topografisch anspruchsvolle Gelände der Kita. Es bedinge zeitaufwendige Planungen, hieß es. Diese Argumentation überzeugte die Mehrheit der Stadträte. Munk will nun nach eigener Aussage darauf drängen, dass die anstehenden Planungen zumindest so schnell wie möglich zu einem Ergebnis führen. Dass auch im kommenden Doppelhaushalt die von Vereinen geforderte Mehrzweckhalle nicht in Plieningen entsteht, findet Munk verständlich. „Da geht jetzt erst einmal der Mensabau auf dem Gelände des Paracelsus-Gymnasiums vor“, sagt die Grünenstadträtin.

Auch Brigitte Kunath-Scheffold, Bezirksvorsteherin von Degerloch, fällt es schwer anzugeben, wo aus ihrer Sicht der Bezirk bei den Haushaltsberatungen zu kurz gekommen sei. Sie wolle nicht den Eindruck erwecken, undankbar zu sein, sagt sie. „Wünschen darf man sich ja immer etwas“, meint die Bezirkschefin.

Keine Mittel gegen Raumnot an Schulen

Aus ihre Perspektive bedauerlich sei es, dass im Doppelhaushalt keine Mittel vorgesehen sind, um gegen die Raumnot am Wilhelms-Gymnasium sowie der Fritz-Leonhardt-Realschule vorzugehen. „Ich glaube, die Bezirksbeiräte haben sehr eindringlich auf die Problematik hingewiesen. Leider wurden sie nicht erhört“, meint Kunath-Scheffold. Ebenso wäre es aus ihrer Sicht im Sinne des Bezirks gewesen, wenn im Doppelhaushalt Geld für einen Anschluss des Sport- und Naherholungsgebietes Waldau an die Mittlere Filderlinie vorgesehen seien. Insgesamt, betont Kunath-Scheffold, sei Degerloch aber großzügig bedacht worden.

Ähnlich sieht das auch der Sillenbucher Bezirkschef Peter-Alexander Schreck. „Wünschenswert wäre die Budgetierung von Planungsmitteln für das Bürger- und Veranstaltungszentrum gewesen“, sagt Schreck. Er ist sich offenbar mit seiner Degerlocher Kollegin Kunath-Scheffold einig: Sich etwas wünschen, das geht immer.