Wie soll sich Leinfelden-Echterdingen in den kommenden Jahren entwickeln? Dazu hat sich die Verwaltung und der Gemeinderat bei einer Tagung in Blaubeuren Gedanken gemacht und Ideen entwickelt.
Wie soll sich die Stadt entwickeln? Wofür muss sie Geld ausgeben, welche Projekte können noch warten? Antworten auf diese Fragen haben Stadträtinnen und Stadträte mit der Rathausspitze und Mitgliedern der Verwaltung bei einer Tagung in Blaubeuren zu finden versucht. Keine einfache, aber notwendige Aufgabe, denn zuletzt hatte sich gezeigt, „dass das angesparte Geld bis 2026 ausgegeben sein wird und die Stadt voraussichtlich Kredite aufnehmen muss“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.
Mit dem Büro „Stadt Beratung Fries“ hatte die Stadtverwaltung die anstehenden Aufgaben und Projekte bis 2029 in sechs Themenfelder aufgeteilt. Diese wurden erst als Ganzes betrachtet, dann in Arbeitsgruppen bearbeitet. Ideen wurden entwickelt, Beschlüsse gibt es noch keine.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Im kommenden Jahr soll ein Plan für die Sanierung der Schulen erstellt werden, hat beispielsweise die Gruppe Bildung und Soziales formuliert. Man will die Jugend befragen und einen Ort für den Jugendtreff Forum finden. Die Moschee, die von den örtlichen Muslimen mit Unterstützung ihres Kölner Dachverbands in Oberaichen gebaut wurde und nach mehreren Gerichtsverhandlungen nun der Stadt gehört, „wird künftig außerhalb des städtischen Eigentums gesehen“, teilt die Stadt als ein Arbeitsergebnis dieser Gruppe mit. Möglicherweise kann ein neuer Erbbaupachtvertrag geschlossen, heißt es aus informierten Kreisen. Die CDU-Fraktion hatte zuletzt ein Haus der Kulturen für alle Bürgerinnen und Bürger als künftige Nutzung des Gebetshauses vorgeschlagen. Das für die Unterbringung von geflüchteten Menschen gekaufte Gebäude an der Echterdinger Dieselstraße solle derweil so genutzt werden, dass das Containerdorf auf dem Renaultgelände abgebaut werden könne, heißt es aus dieser Gruppe weiter.
Bis Ende 2026 sollen Konzepte erarbeitet werden, wie es mit den Sporthallen in der Stadt weitergeht, wünscht sich eine andere Gruppe. Auch für die Museen in der Stadt solle ein Konzept aufgestellt werden. Uneins sei man sich bei der Frage gewesen, wie es mit dem Spielkartenmuseum weitergeht. Uneinig war man sich offenbar auch, ob das Baugebiet Käpsele als IBA-Projekt weiter verfolgt werden soll. Gleiches gilt für den weiteren Betrieb des Krematoriums, das jährlich rund 200 000 Euro Kosten verursache. Zur Nord-Süd-Straße und zur U 5-Verlängerung wünscht man sich einen Grundsatzbeschluss bis Ende 2025.
Die Grundstücke in den Rötlesäckern sollen bis 2025 gekauft und das Gebiet auch für Start-ups entwickelt werden. 2025 solle über einen zentralen Verwaltungsstandort entschieden werden. Die Zukunft der Biogasanlage solle bis 2028 geklärt werden. Auf der Wunschliste steht auch ein Stadtentwicklungskonzept, bei dem die Folgen der Klimaerwärmung beachtet werden.
„Wir haben nun einen Leitfaden, an dem wir arbeiten können“, wird Oberbürgermeister Otto Ruppaner in der Mitteilung zitiert. Die Ergebnisse der Tagung werden von dem Büro nun zusammengefasst und später im Gemeinderat präsentiert. Am Ende müsse unter Beachtung des Haushalts darüber gesprochen, was umgesetzt werden.