SPD und FWV wollen Rasen- oder Baumgräber anlegen lassen. Foto: Claudia Barner

Der Schuldenberg in Waldenbuch wächst. Dieses Wissen im Hinterkopf haben sich die Fraktionen bei ihren Haushaltsanträgen für das Jahr 2018 sehr zurückgehalten. Bei einer Sache sind sich SPD und FWV schon mal einig.

Waldenbuch - Große finanzielle Sprünge sind in Waldenbuch angesichts des wachsenden Schuldenbergs in den kommenden Jahren nicht drin. Die drei Gemeinderatsfraktionen haben deshalb beschlossen, den Gürtel beizeiten enger zu schnallen. Am Dienstagabend legten sie insgesamt 22 Anträge zum Haushaltsplan für das Jahr 2018 vor, die eine gemeinsame Botschaft hatten: Zusätzliche Kosten will man vermeiden.

Das Motto lautet Streichquartett statt Wunschkonzert. Ideen gibt es viele, doch sie müssen auch bezahlbar sein. Die Mitglieder der CDU-Fraktion zogen deshalb lediglich zwei Haushaltsanträge aus der Tasche. „Auch wir hatten eine Vielzahl von Gedanken. Angesichts der Schulden von zehn Millionen Euro haben wir die Zahl unsere Anträge zurückgefahren“, erklärte CDU-Fraktionssprecher Alf-Dieter Beetz.

2018 haben die Christdemokraten den bewegungsaktiven Spielplatz in der Glashütte im Blick. Er soll durch zusätzliche Geräte aufgewertet werden und Angebote für alle Altersklassen bieten. Im Gegenzug schlägt die Fraktion den Abbau von Geräten auf Spielplätzen vor, die wenig genutzt werden. Zudem möchte man sich um die Staus kümmern, die die Stadt immer häufiger verstopfen. „Wir müssen prüfen, wie sich der Verkehrsfluss verbessern lässt“, betonte CDU-Rat Karl Rebmann.

Verkehr, Wohnraum und Kinderbetreuung

Das Thema Verkehr beschäftigte auch die SPD-Fraktion. Ein integriertes städtisches Mobilitätskonzept soll den Weg weisen. „Wir müssen alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. Dazu gehört neben dem Parkraummanagement auch die Frage, wie die steilen Wege zu den umliegenden Wohngebieten für Fußgänger und Fahrradfahrer optimiert werden können“, erklärte SPD-Rätin Ingrid Münnig-Gaedke.

Als weiteren Schwerpunkt für die Arbeit im kommenden Jahr hat die SPD die Suche nach städtischen Flächen für das Schaffen von günstigem Wohnraum definiert. Außerdem soll geprüft werden, ob die Einrichtung einer zweiten Gruppe im Waldkindergarten bei Bedarf möglich ist. SPD-Rat Walter Keck beantragte zudem das Anlegen von Rasengräbern auf dem Friedhof Steinenberg.

Die Umgestaltung von Teilen des Friedhofs in einen Friedpark fand sich auch in den zehn Anträgen der Freien Wähler wieder. Gleich vier FWV-Anträge befassten sich mit den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Dazu gehörten der Wunsch nach der jährlichen Vorstellung eines Schulbedarfsplans im Gremium, die Teilnahme von Ratsvertretern an den Schulkonferenzen sowie Überlegungen für den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren.

Im Wettbewerb mit den Nachbarkommunen

„Waldenbuch soll als familienfreundliche Stadt frühzeitig auf den Elternwunsch reagieren. Wir stehen im Wettbewerb mit den Nachbarkommunen und sollten die Nase vorn haben“, erklärte FWV-Rätin Jutta Häcker. Einen Blick über die Stadtgrenzen nach Steinenbronn hat auch FWV-Fraktionssprecherin Annette Odendahl geworfen. „Dort wird das Amtsblatt seit Jahren kostenlos an jeden Haushalt verteilt. Die Vollverteilung wird durch höhere kommerzielle Anzeigengelder gegenfinanziert. Was in Steinenbronn geht, sollte auch in Waldenbuch gehen“, sagte sie und forderte die Stadt auf, mit dem Verlag entsprechende Gespräche zu führen.

Welcher Antrag im Gremium letztlich eine Mehrheit findet und 2018 umgesetzt werden kann, entscheidet sich am 28. November. Dann stehen im Gemeinderat die Haushaltsreden der Fraktionen und die Verabschiedung der Haushaltssatzung auf der Tagesordnung.