In der Nacht zum Ostersonntag stürzt in Marseille ein vierstöckiges Haus ein. Nachdem mehrere Leichen gefunden wurden, gibt es für die Vermissten kaum noch Hoffnung.
Nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille haben Rettungskräfte eine dritte und vierte Person tot in den Trümmern gefunden. Das teilten die Staatsanwaltschaft und ein Sprecher der Einsatzkräfte am Montagvormittag mit. Bereits in der Nacht waren zwei Menschen tot aus dem Geröll geborgen worden. Nähere Angaben zu ihnen gab es zunächst nicht. Acht Bewohner gelten seit dem Kollaps als vermisst. Zeitweise wurde auch befürchtet, ein Mann aus einem angrenzenden Haus könne unter den Trümmern sein. Mittlerweile habe er sich aber bei seinen Angehörigen gemeldet, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Die Suche nach den mutmaßlich Verschütteten geht indes weiter. „Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf“, sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan am Montagmorgen. Bereits am Sonntagabend hatte er jedoch eingeräumt, die Hoffnung, Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, sei verschwindend gering.
Nach dem Einsturz gab es ein Feuer
Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil nach dem Einsturz ein Feuer unter dem Geröll entstand. Am Montag war es zunächst nicht vollständig gelöscht. Bürgermeister Payan sagte, es könne zu jedem Zeitpunkt wieder aufflammen.
In der Nacht zum Sonntag war ein vierstöckiges Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement eingestürzt. Auch Teile der beiden benachbarten Häuser wurden dabei heruntergerissen. Einige Stunden später brach eines der danebenstehenden Häuser in sich zusammen. Grund für den Einsturz war wohl eine Explosion. Fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden wurden bei dem Unglück verletzt. Mehr als 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert.