Die Polizei hat sieben Wohnungen in Stuttgart und Kornwestheim durchsucht. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Zwei Frauen im Alter von 41 und 63 Jahren sollen sich als Betreuerinnen von alleinstehenden Personen ausgegeben und so die Auszahlung von Pflegegeldern beantragt haben. Wie hoch der Schaden letztlich ist, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Noch hält man sich aufgrund laufender Ermittlungen im Polizeipräsidium Stuttgart bedeckt. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart könnten den Beamten jedoch zwei Betrügerinnen im Alter von 41 und 63 Jahren ins Netz gegangen sein, die Krankenkassen im großen Stil abgezockt und sich Gelder im sechsstelligen Bereich erschlichen haben sollen. Am Donnerstagfrüh wurden in diesem Zusammenhang sieben Wohnungen in der Landeshauptstadt und in Kornwestheim durchsucht und umfangreiches Beweismaterial gesichert.

Alleinstehende Personen als Opfer

Die beiden Frauen sollen sich zunächst ältere Personen gesucht haben, die keine Angehörigen mehr haben oder deren Verwandtschaft nicht in der Nähe wohnt. „Sie sind auf unterschiedlichste Weise mit den Opfern in Kontakt gekommen, teilweise haben sie sie auf der Straße angesprochen“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn, die jedoch keine weiteren Details preisgeben will. Auch die Anzahl der betrogenen Personen darf sie nicht nennen.

Schaden beläuft sich auf 120 000 Euro

Sobald das Vertrauen der Opfer hergestellt war, gaben sich die Frauen als deren Betreuerinnen aus, um mit Vollmachten unter Vortäuschung von Pflegebedürftigkeit die Auszahlung von Geldern bei den Krankenkassen zu beantragen. Der bisher bekannte Schaden bei einer Krankenkasse beläuft sich laut Polizei auf circa 120 000 Euro. Die Ermittlungen zu weiteren geschädigten Krankenkassen – von bis zu vier ist derzeit auszugehen – dauern an. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die zwei Frauen wieder auf freien Fuß gesetzt.